Der bleibende Sinn von Religion: Gastvortrag von Stephen Houlgate.
Den Einstieg bildete ein kritischer Blick auf die Voraussetzungen der Religionskritik, wie sie zuletzt von Richard Dawkins vorgetragen wurde. In Abhebung davon entwickelte Stephen Houlgate G.W.F. Hegels Auffassung des Sinns der Religion als notwendiger Gestalt der sich im Medium des Gefühls und der Vorstellung vollziehenden Selbstvergegenwärtigung der Wahrheit bzw. der Vernunft.
Houlgate rückte dabei auch so manche schiefe Auffassungsweise dessen zurecht, was Hegel in Bezug auf das Verhältnis von Glauben und Wissen, Philosophie und Religion sowie von Gefühl und (philosophischem) Begriff lehrt. Ins Zentrum der systematischen Erschließung der Vernünftigkeit des Glaubensinhaltes stellte Houlgate den Begriff der Verzeihung.
Den Abschluss bildete ein Ausblick auf die Frage nach dem Sinn der christlichen Rede von Auferstehung. Die sich anknüpfende einstündige Diskussion konnte manches weiter verdeutlichen.
Mit dem Vortrag fand die von Senior Lecturer Max Gottschlich (Institut für Praktische Philosophie/Ethik) organisierte Vortragsreihe "Zeit zu Denken" ihren vorläufigen Abschluss.
Eine Aufnahme des Vortrags von Stephen Houlgate sowie ein Vortrags-Archiv der Reihe finden Sie unter "Zeit zu Denken".
04.06.2024/Max Gottschlich/RK