Die Marke „Gott" zwischen Bedeutungslosigkeit und Lebensinhalt

Severin J. Lederhilger (Hrsg.), Die Marke «Gott» zwischen Bedeutungslosigkeit und Lebensinhalt, 9. Ökumenische Sommerakademie Kremsmünster 2007, Band 16, Frankfurt: Peter Lang 2008.

 

Über das Buch

Die Bedeutung der Religion für die modernen Gesellschaften ist zu einem durchaus kontrovers diskutierten Thema der Gegenwart geworden. Im Europa der EU-Länder sprechen die einen von einer Renaissance der Religion, einem Megatrend Spiritualität, was insbesondere aus der Sehnsucht der Individuen nach Sinnerklärung und existenzieller Geborgenheit begründet wird. Andere verweisen darauf, dass religiöse Inhalte und Symbole zum beliebigen Versatzstück moderner Event- und Populärkultur geworden sind. Was vor wenigen Jahrzehnten im westlichen Europa noch als geschützter Tabubereich galt, ist inzwischen im Rahmen der Meinungsfreiheit verfügbares Objekt jedweder Darstellung geworden. In den Ländern des ehemaligen Ostblocks ist Religion weithin kein Faktor in der Gesellschaft. Dem steht eine besondere Sensibilität islamischer Gesellschaften gegenüber, in denen Religion und Glaube augenscheinlich zum Kern der Identität zählen und als solche gegen jeglichen Angriff und gegen alle Relativierung verteidigt werden. Der Tagungsband der 9. Ökumenischen Sommerakademie in Kremsmünster dokumentiert unter dem beschreibenden Titel Die Marke «Gott» – zwischen Bedeutungslosigkeit und Lebensinhalt die Vorträge der Referentinnen und Referenten mit unterschiedlichem konfessionellen, religiösen und akademischen Hintergrund. Die Kirchen haben zwar das Monopol auf die inhaltliche Bestimmung einer Rede von Gott und seine religiöse Inszenierung an andere Sinnanbieter verloren, aber wer schützt vor Plagiaten und worin besteht der spirituelle Mehrwert bei ökonomischen oder gesellschaftlichen Vereinnahmungen von Religion?

Inhalt

Aus dem Inhalt: Bernd Jochen Hilberath: Im Ursprung ist Beziehung. Die christliche Kommunikation über/mit/zu Gott – Marianne Gronemeyer: Das Leben als letzte Gelegenheit – Jürgen Manemann: Gott und das Politische. Zur Verhältnisbestimmung von Monotheismus und Demokratie heute – Hamideh Mohagheghi: Zum Gottesverständnis in islamischen Gesellschaften – Wolf Krötke: Reden von Gott, wo Gott vergessen ist. Zur Herausforderung der christlichen Verkündigung im Osten Deutschlands – Saskia Wendel: Der «Patchwork-Gott». Das christliche Gottesverständnis angesichts der Renaissance des Religiösen – Ilse Kögler: «What if God was one of us?» Gott im Blickfeld der Populären Kultur – Fulbert Steffensky: Gotteserfahrungen: Elisabeth von Thüringen und Franz von Assisi – Manfred Scheuer: Religiöse Sehnsucht und die Angebote der Kirchen. Katholisch-systematische Überlegungen – Michael Staikos: Religiöse Sehnsucht und die Angebote der Kirchen. Ein Statement aus der Orthodoxie – Michael Bünker: Religiöse Sehnsucht und die Angebote der Kirchen. Eine Positionierung aus evangelisch-lutherischer Sicht.

Autorenangaben

Der Herausgeber: Severin J. Lederhilger ist Professor für Kirchenrecht an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz, Generalvikar der Diözese Linz sowie Mitglied im Planungskomitee der Ökumenischen Sommerakademie.

Reihe

Linzer philosophisch-theologische Beiträge. Bd. 16
Herausgegeben von Franz Hubmann, Walter Raberger und Florian Uhl

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