Christian Rößner
Archiv
Wintersemester 2023/24
SE Ausgewählte Themen der Philosophie
SE Ausgewählte Themen der Philosophie: Denken, was ist das?
Kurzberscheibung:
Denken ist etwas, das von jedem von uns tagtäglich vollzogen wird. Es ist also geradezu selbstverständlich. Wissen wir aber auch, was das ist, denken? Bei genauerem Hinsehen erweist es sich möglicherweise als nicht so einfach. – Die Philosophie thematisiert auf ihre Weise das Denken seit Anbeginn. Die methodische Herausforderung, dass Denken immer nur durch Denken thematisiert werden kann, ist dabei genauso in Betracht zu ziehen wie gegenwärtige Herausforderungen im Rahmen der sog. Digitalisierung.
Lernergebnisse:
Es werden maßgebende Grundbegriffe, das Denken, erarbeitet. Gegenwärtige Herausforderungen und Theorien werden auf ihre Voraussetzungen hin analysiert und können systematisch eingeordnet werden. Grundlegende methodische Schwierigkeiten werden erarbeitet. Der Unterschied zwischen philosophischer und einzelwissenschaftlicher Erörterung wird geklärt.
Literatur:
•Th. Fuchs, Verteidigung des Menschen, Frankfurt 2020 (stw 2311)
Hinweise zu Prüfungs-/Beurteilungsmodalitäten:
Aktive Teilnahme an Sitzungen, intensive Lektüre und Vorbereitung der Texte, Referate, schriftliche Arbeiten.
VL+L Logik und Erkenntnistheorie
Kurzberscheibung:
Die Fragen, was Wissen sei und ob es überhaupt möglich sei, gesichertes Wissen zu erlangen, sind so alt wie die Philosophie. Aber erst die vor einer originär neuzeitlichen Problemkonstellation sich ausprägende Erkenntnistheorie vollzieht den Schritt von einem primär ontologischen zu einem dezidiert transzendentalphilosophischen Paradigma, das die Philosophie anheben lässt nicht mehr mit dem großäugigen Staunen vor dem, was ist, sondern vielmehr mit der skeptisch zweifelnden Frage danach, ob (und wenn ja: wie) das, was ist, auch gewusst und erkannt werden kann. Die Bestimmung von Ursprung, Umfang, Grenzen und Bedingungen der Erkenntnis wird zur Hauptaufgabe dieser Grunddisziplin der theoretischen Philosophie.Die Vorlesung gibt eine historisch und systematisch ausgerichtete Einführung in zentrale Probleme und Positionen der Erkenntnistheorie. Darüber hinaus wird auch ein erster orientierender Einblick in die formale Logik vermittelt.
Lernergebnisse:
Literatur:
Gabriel, Gottfried: Grundprobleme der Erkenntnistheorie. Von Descartes zu Wittgenstein (UTB, 1743), Paderborn, 3. Aufl., 2008.Hardy, Jörg & Schamberger, Christoph: Logik der Philosophie. Einführung in die Logik und Argumentationstheorie (UTB, 3627), Göttingen, 2. Aufl., 2018.Schnädelbach, Herbert: Erkenntnistheorie zur Einführung, Hamburg, 2. Aufl., 2004.Zoglauer, Thomas: Einführung in die formale Logik für Philosophen (UTB, 1999), Göttingen, 5. Aufl., 2016.
Hinweise zu Prüfungs-/Beurteilungsmodalitäten:
Sommersemester 2023
VL+L Hermeneutik und Sprachphilosophie
Mit Sprache sind wir so sehr vertraut, dass sie selbst zunächst und zumeist unthematisch bleibt. Erst die Philosophie fragt: Was ist Sprache eigentlich? Was haben die Wörter mit der Welt zu tun? Könnten die Dinge auch anders heißen? Kann man ohne Sprache überhaupt denken? Haben auch Tiere Sprache? Ansätze, auf diese (und weitere) Fragen zu antworten, wird die Vorlesung vorstellen, indem sie eine historisch informierte und systematisch orientierte Einführung in wirkmächtige Positionen und Probleme der Sprachphilosophie und Hermeneutik anbietet.
SE Spezielle Fragen der Theoretischen Philosophie John McDowell: Geist und Welt
Der an der Universität Pittsburgh lehrende Philosoph John McDowell (*1942 in Südafrika) ist ein Klassiker der jüngeren Erkenntnistheorie, der „analytische“ Ansätze in fruchtbarer Weise mit der „kontinentalen“ Tradition zu verbinden versteht. Als sein Hauptwerk gilt Mind and World (1994), eine Folge von Vorlesungen, die McDowell 1991 im Rahmen der John-Locke-Lectures an der Universität Oxford gehalten hat. Darin geht er der Frage nach, wie sich geistig-subjektive Zustände überhaupt auf eine objektive Welt naturaler Tatsachen beziehen können. Rotieren unsere Begriffe reibungslos in einem luftleeren Raum der Logik oder sind sie selbst schon gänzlich geprägt von der Welt, auf die sie intentional Bezug nehmen? Zwischen diesen beiden Extrempositionen plädiert McDowell dafür, dass das Subjekt der Erkenntnis nicht unabhängig von einem Subjekt der Erfahrung zu denken ist: er zeigt mit Kant, dass Erfahrung immer schon begrifflich strukturiert ist, und entwickelt mit Aristoteles einen Begriff der Natur, der die Brücke zwischen Geist und Welt zu schlagen, den Spalt zwischen Subjekt und Objekt zu schließen sucht. Die Lehrveranstaltung wird als Seminar durchgeführt: Referate zur Vorstellung von Textabschnitten, gemeinsame Lektüre, Diskussion.