Rumänien: Ökumenische Konferenz über Mission und Menschenwürde

Mehr als 100 Theologinnen und Theologen aus aller Welt und allen Konfessionen bei Tagung vom 8. bis 12. September in Cluj Napoca - Aus Österreich Linzer Pastoraltheologin Csiszar dabei

Bukarest/Wien, 05.09.2023 (KAP) "Missionen zur Menschenwürde: Herausforderungen innerhalb und außerhalb der Schwarzmeerregion" lautet der Titel einer internationalen ökumenischen Konferenz von 8. bis 12. September im rumänischen Cluj-Napoca. Aus Österreich ist die an der Katholischen Privat-Universität (KU) Linz lehrende Pastoraltheologin Klara-Antonia Csiszar nicht nur mit dabei, sondern auch maßgeblich in die Durchführung eingebunden, wie der Pro-Oriente-Informationsdienst (Dienstag) mitteilt. Die Konferenz findet an der Universität Babes-Bolyai in Cluj-Napoca statt, an der Csiszar ebenfalls wirkt.

Mehr als 100 Theologinnen und Theologen sowie Expertinnen und Experten verwandter Wissenschaftsgebiete werden zu der Tagung erwartet. Sie kommen aus ganz Europa, aber auch aus Übersee, von den USA bis zu den Philippinen. Zudem gehören die Teilnehmenden drei großen kirchlichen Traditionen (katholisch, orthodox, reformatorisch) an.

Die Schwarzmeerregion ist laut Ankündigung der Konferenz nicht nur eine geopolitische, sondern auch eine "missionspolitische Achse", deren strategische Bedeutung zunehme, ohne dass sie eingehend genug untersucht worden sei. Missionarische Unternehmungen christlicher oder anderer Glaubenstraditionen prägten die Gesellschaften und das Zusammenleben und waren entscheidend für die Identitätsbildung.

Bei der ökumenischen Konferenz handelt es sich um eine Kooperationsveranstaltung zwischen den theologischen Fakultäten in Cluj und der International Assosiation for Mission Studies (IAMS). Die Tagung greift das Thema der letzten IAMS-Europe-Konferenz 2019 in St. Augustin (Deutschland) auf, bei der die Relevanz der Menschenwürde für ökumenische, interreligiöse und internationale Verflechtungen der missionarischen Praxis im Fokus stand.

Die Schwarzmeerregion sei ein Ort multiethnischer und multireligiöser Vielfalt - im Positiven wie im Negativen. Die sozialen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen der Region sollen bei der Tagung in den Blick genommen und mit kirchlichen Perspektiven verknüpft werden. Zentral ist dabei immer der Begriff der Menschenwürde.

Einige konkrete Fragen, die laut Ankündigung behandelt werden sollen: Wie kann die Rivalität zwischen den christlichen Konfessionen überwunden werden? Welche Rolle können bzw. sollen die Kirchen bei der Bildung von Gemeinschaften und Identitäten spielen? Wie kann christliche Mission heute gelingen, welche Fehler der Vergangenheit gilt es zu vermeiden? Wie kann Mission zur Stärkung von Menschenwürde und Menschenrechten beitragen?

Klara-Antonia Csiszar studierte Katholische Theologie, Germanistik und Pastoralpsychologie in Cluj und Wien. Von 2005 bis 2010 leitete sie das Jugendbüro in der Diözese Satu Mare in Rumänien, war Leiterin des diözesanen Pastoralbüros und Religionspädagogin. 2015 habilitierte sie sich im Fach Pastoraltheologie an der Universität Wien. 2014 bis 2019 war Csiszar wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Weltkirche und Mission an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen in Frankfurt. Seit dem Studienjahr 2019/2020 ist sie Professorin für Pastoraltheologie an der Katholischen Privat-Universität Linz. Csiszar lehrt zudem an der Doktoratsschule Religion, Kultur, Gesellschaft der Babes-Bolyai-Universität in Cluj-Napoca. Außerdem ist sie stellvertretende Obfrau des Pastoralen Forums in Wien. Sie wird auch als theologische Beraterin an der kommenden Bischofssynode im Oktober in Rom teilnehmen.

Quelle: kathpress.at

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