Umgang mit der Schöpfung in benediktinischen Klöstern (2009-2011)

Projekt im Rahmen des Förderprogramms ProVISION

Ob die dramatischen Hochwasser des Jahres 2002, die weltweit zunehmende Häufigkeit katastrophischer Ereignisse insgesamt oder die gegenwärtig in ungeahnte Höhen steigenden Rohölpreise - dass die Menschheit die begrenzten Ressourcen der Natur derzeit weit über ihre Verhältnisse ausbeutet, ist offensichtlich. Doch obgleich die Völkergemeinschaft sich bereits 1992 auf der Konferenz der Vereinten Nationen in Rio zur Nachhaltigkeit verpflichtet hat, ist seitdem wenig geschehen. Statt deutlich weniger emittieren und verbrauchen die Industrienationen heute weit mehr als damals. Die Gesamtentwicklung läuft noch immer in die falsche Richtung.

In diesem Zusammenhang hat es für die Moraltheologie Sinn, nach Ansätzen nachhaltigen Wirtschaftens im kirchlichen Bereich zu fragen: Sind hier weiter gehende Bemühungen zu konstatieren als im Durchschnitt der Gesellschaft? Und welche Wechselwirkungen lassen sich zwischen christlicher Schöpfungsspiritualität und praktischem Umweltschutz beobachten? Keine kirchliche Einrichtung eignet sich zur Untersuchung solcher Fragen besser als ein monastisches Kloster. Denn als eine „civitas Dei" im Kleinen versucht ein Kloster weitgehend eigenständig zu leben und zu wirtschaften, es verbindet programmatisch Beten und Arbeiten zu einer Einheit.

Dieses Projekt ist Teil eines interdisziplinären FWF-Projekts im Rahmen des Förderprogramms ProVISION; die Gesamtleitung liegt bei der Universität für Bodenkultur Wien (Prof. Dr. Bernhard Freyer). Das Vorhaben versucht, die komplexen Fragen im Hinblick auf die Bedeutung einer nachhaltigen Land-, Forst-, Energiewirtschaft und Ernährung in ausgewählten benediktinischen Klöstern Österreichs mit inter- und transdisziplinären Verfahren zu beantworten.

Weitere Informationen auf der Homepage der BOKU Wien.

Kooperation mit:

  • Institut für ökologischen Landbau, BOKU Wien (Projektleitung)
  • Institut für Marketing und Innovation, BOKU Wien
  • Sustainability Research Consulting München
  • Institut für österreichische Geschichtsforschung, Universität Wien
  • Verein der Freunde der Pilgrim-Schulen
  • 6 Benediktinerklöster in Österreich und Bayern

Mitarbeiter an der KU:

  • Univ.-Ass. Mag. Georg Winkler

Publikationen:

  • Für eine breitere Öffentlichkeit wurde die Broschüre Schöpfung in der Hand erstellt.
  • In Planung sind mehrere Diplomarbeiten und Dissertationen sowie weitere Publikationen. 
  • Michael Rosenberger, „Niemand soll traurig werden“ (RB 31,19). Personalführung in der Regel Benedikts, in: Erbe und Auftrag 89 (2013) 422-433.
  • Michael Rosenberger/ Georg Winkler, „… als heiliges Altargerät“ (RB 31,10). Nachhaltigkeitsprozesse in Benediktinerklöstern, in: Lebendige Seelsorge 64 (2013), 94-99.
  • Georg Winkler/ Michael Rosenberger, Benediktinerklöster als Modelle eines nachhaltigen Lebensstils? Das Forschungsprojekt UmiS, in: Erbe und Auftrag 89 (2013), 90-92.
  • Michael Rosenberger, Bei Tageslicht speisen (RB 41,8-9). Essen und Trinken in der Regel Benedikts, in: Geist und Leben 85 (2012), 182-198.
  • Michael Rosenberger, „Es sollte genügen“ (RB 39,1; 40,3; 55,4). Elemente eines nachhaltigen Lebensstils in der Regel Benedikts, in: Linzer WiEGe-Reihe. Beiträge zu Wirtschaft – Ethik – Gesellschaft Band 2 (2011) Zum Download