Nutzen und Würde von Wald und Holz (seit 2012)

Seit etlichen Generationen sind Forst- und Holzwirte bei der Gewinnung und Verarbeitung von Holz von der Überzeugung geleitet, dass nur bewirtschaftete, nach sozioökonomischen Interessen gestaltete Wälder den gesellschaftlichen Ansprüchen genügen und das geforderte Maß an Gütern und Leistungen für die Gesellschaft erbringen.

Zugleich sind Wald und Holz einer Vielzahl gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Erwartungshaltungen ausgesetzt. Manches von dem, was bisher bei der Nutzung von Wald und Holz als sinnvoll und zeitgemäß erachtet wurde, wird zunehmend kritisch hinterfragt oder sogar abgelehnt, bisher nicht bekannt gewesene oder zunächst noch nicht als relevant erachtete Interessen am Wald werden als rechtmäßige Ansprüche eingefordert. Dieses sehr vielfältig gewordene Spektrum an Ansprüchen, die heute an die Waldbewirtschaftung und Holzverwendung gestellt werden, haben einen Kreis von WissenschaftlerInnen und PraktikerInnen dazu veranlasst, sich auf Einladung der Fürst Starhemberg´schen Familienstiftung als „philosophicum lignum“ in offener Diskussion Fragen zu Wald und Holz zu stellen – oder solche Fragen vielleicht erstmals zu formulieren, die künftig von gesellschaftlicher Relevanz sein könnten. Diese Fragen bewegen sich im Spannungsfeld von Nutzungsansprüchen einerseits und der Einsicht andererseits, dass der Wald mehr ist als sein Nutzen. Zu welchen Konsequenzen dies im Umgang mit Wald und Holz führt, ist Gegenstand der Debatten des Projekts.

Aktuell liegt der Schwerpunkt des Projektes auf dem Themafeld "Forstwirtschaft und Biodiversität".

 

Publikationen

  • Michael Rosenberger/ Norbert Weigl (hg), Über Nutzen und Würde von Wald und Holz. Überlegungen zur Verantwortung im Umgang mit einer zentralen Lebensgrundlage, München 2014.
  • Michael Rosenberger, Einfach sein dürfen. Ethische und spirituelle Betrachtungen über Nutzen und „Würde“ des Waldes, in: Michael Rosenberger/ Norbert Weigl (hg), Über Nutzen und Würde von Wald und Holz. Überlegungen zur Verantwortung im Umgang mit einer zentralen Lebensgrundlage, München 2014, 53-58.