Krone der Schöpfung? Ursprünge des christlichen Anthropozentrismus und Möglichkeiten seiner Überwindung (2020-2025)

1967 veröffentlicht der Mediävist Lynn White in der naturwissenschaftlichen Fachzeitschrift „Science“ einen aufsehenerregenden Artikel über „die historischen Wurzeln unserer ökologischen Krise“. Darin weist er nach, dass die technologische und naturwissenschaftliche Dynamik Westeuropas, die im 11. Jahrhundert beginnt und bis heute fortdauert, ihre Wurzeln in der flächendeckenden Christianisierung durch die Karolinger im 9. Jahrhundert hat. Whites These ist schnell allgemein anerkannt worden, ohne Nennung seines Namens auch in der Enzyklika Laudato si von Papst Franziskus. Historisch unklar blieb allerdings bisher, wie das Christentum zum Anthropozentrismus gelangt ist. Dem geht das Projekt nach, indem es die patristisch einschlägigen Texte der ersten vier christlichen Jahrhunderte untersucht, sie mit der biblischen und philosophischen Tradition der Antike abgleicht und schließlich nach Möglichkeiten der Überwindung des christlichen Anthropozentrismus auslotet.

 

Mitarbeiter/innen

Univ.-Prof. Dr. Michael Rosenberger

SHK Viktoria Puchner

Kooperationen

Prof. Dr. Alfons Fürst (Universität Münster), Prof. Dr. Christoph Böttigheimer (Katholische Universität Eichstätt), Wissenschaftliche Arbeitsgruppe zur Erforschung der Mensch-Tier-Beziehung, Messerli Forschungsinstitut an der Veterinärmedizinischen Universität Wien (Prof. Dr. Herwig Grimm, Dr. Konstantin Deininger)