Dogmatische Theologie - "nachmetaphysisch" (Forschungsschwerpunkt)

Das Institut für Fundamentaltheologie und Dogmatik ist seit Anfang an einer „Kritischen Theologie“ verpflichtet. Das heißt: Für die wissenschaftliche Reflexion der Bekenntnisgestalt des christlichen Glaubens sind für den Ausgangspunkt von Lehre und Forschung die Möglichkeitsbedingungen einer Rede von Gott im Kontext von Gesellschaft, Kirche und Individuum zu analysieren und einzubeziehen. Die Konstellation der gegenwärtigen nachmetaphysischen Kultur manifestiert eine sich weiter öffnende Kluft zwischen Glauben und Wissen, Säkularisierung und neuen Fundamentalismen, Pluralismus und Rückzug in geschlossene Konventikel. Jürgen Habermas‘ Rückfrage an das Christentum, ob dieses weiterhin eine „gegenwärtige Gestalt des Geistes“ (Auch eine Geschichte der Philosophie I, 38) bleiben wird und der Philosophie und den Wissenschaften anregende theologische Gehalte zu denken aufgibt, ist als besorgte Anfrage von der anderen Seite der geisteswissenschaftlichen und philosophischen Frage nach dem Menschen und seinem Selbstverständnis zu verstehen und ernst zu nehmen. 

Angesichts dieser Ausgangslage ist unsere Forschungstätigkeit daraufhin ausgerichtet, die Traktate der Dogmatischen Theologie auf ihre Fundamente hin zu überprüfen, inwiefern sie nach der irreversiblen Trennung von Glauben und Wissen eine neue Verbindung von Glauben und Wissen begründbar und existenziell orientierend leisten kann. Das ist nur möglich, wenn auch die Dogmatische Theologie den „Blick von außen“ aufnimmt und ihn in diskursiver Einstellung verarbeitet. Das Projekt einer „Performativen Dogmatik“ untersucht deshalb die wissens-, gesellschafts- und sprachtheoretischen Grundlagen einer Rede von Gott als Arbeit an einer zukunftsfähigen Theologie für das 3. Jahrtausend.
 

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