Religion in Übersetzung. Formen - Momente - Konstellationen

Workshop Universität Wien in Kooperation mit KU Linz

16. Mai, 9:00 - 18:00

Schenkenstraße 8-10

Der europäische Kontext ist gegenwärtig von vielfältigen Polarisierungen und ideologischen Ansprüchen durchzogen und verwundet, die sich oft jedem Vermittlungsprozess entziehen und die nicht zuletzt das Verständnis und die konkreten Formen des religiösen Lebens betreffen. Auf der einen Seite gibt es einen neuen Identitäts- und Populismusanspruch religiöser Traditionen, die sich als unübersetzbare Sprachkontexte verstehen und in keinen echten Dialog mit dem (säkularen oder religiösen) Anderen treten können. Auf der anderen Seite erleben wir eine unaufhaltsame Bewegung der Säkularisierung und der symbolischen Negation, welche alle Bereiche der Kultur betrifft und in welcher die religiöse Erfahrung als Relikt einer obskurantistischen Vergangenheit betrachtet wird, die die ungezügelten Rationalisierungsprozesse der letzten Jahrzehnte nicht überleben kann.

Einerseits den (irreligiösen) identitären Forderungen ausgesetzt, andererseits der säkularen Offensive, die für die einfache Verdrängung der religiösen Sphäre aus dem öffentlichen Raum kämpft, d.h. hin- und hergerissen zwischen Populismus und Säkularisierung, steht Europa ohne symbolische Ressourcen, ohne geistige Horizonte da.

Der interdisziplinäre Workshop untersucht den Begriff und die Erfahrung der Übersetzung in der gegenwärtigen gesellschaftlichen und diskursiven Landschaft, um ihre politische, philosophische und theologische Bedeutung zum Ausdruck zu bringen. 

Programm