Heft 1/2012: Partizipation

Die Arabellion verdankt sich einer neuen medial vermittelten Beteiligung der Bürger in Tunesien, Libyen und Ägypten an ihrem politischen Schicksal. Auf den erster Blick mag das ein äusserlicher Anlass sein, um Partizipation in kunst und kirche zum Thema zu machen. Aber es ist doch auffällig, dass zur gleichen Zeit wie in der Politik die Bürgerbeteiligung Raum gewinnt – prozedurale, performative und partizipative Formen in der Kunst an Bedeutung gewannen. Das gilt nicht nur für das partizipative Theater, wo Petra Dais im Interview mit Martin Seeger oder Christoph Scheuerle zeigen, wie die Grenze zwischen Schauspieler und Zuschauer, Kunst und Leben durchlässig wird. Christoph Riemer und Benedikt Sturzenhecker stellen Playing Arts als ästhetische Selbstbildungspraxis vor, die Kunst und Spiel in einen anregenden Dialog bringt. Auch in den bildenden Künsten entwickeln sich partizipative Formen. Rein Wolfs zeigt, wie Joseph Beuys’ Idee einer sozialen Plastik gegenwärtige Künstler inspiriert; Viera Pirker erinnert an das Konzept der radikalen Partizipation im Werk von Yoko Ono und der Performance-Künstler Christian Jankowski erläutert im Interview, wie er mit seiner Kunst unser Nachdenken über die Wirklichkeit schärft ...

Vorwort und Inhalt