Geschichte des Fachbereichs Kunstwissenschaft

1984 wurde das "Institut für Kunst und Kirchenbau" an der Katholisch-Theologischen Hochschule in Linz gegründet. Es geht zurück auf die Initiative von Prof. DDr. Günter Rombold (1925-2017), der seit den 1970er Jahren parallel zur philosophischen Lehre ein Lehrangebot für Kunst und Architektur entwickelte. Der Forschungsschwerpunkt lag von Anfang an auf der Kunst und Architektur der Moderne und Gegenwart.

Mit Gründung des Instituts an der Theologischen Fakultät setzte Günter Rombold einen wesentlichen Schritt, um eines seiner Grundanliegen zu realisieren: dass die Kirche – Priester und TheologInnen – in einen Dialog mit der modernen Kunst treten möge, um sich mit diesem elementaren Bereich gegenwärtiger menschlicher Äußerungen auseinanderzusetzen.

Bis zu seiner Emeritierung 1995 blieb Günther Rombold Ordinarius am Institut und richtete u.a. eine private Stiftung zur Förderung des Fachbereichs Kunstwissenschaft ein. Seine bedeutende Sammlung von Kunst des 20. Jahrhunderts, aus der 1999 unter dem Titel "Expression und Meditation" Teile in der Neuen Galerie der Stadt Linz (heute LENTOS Kunstmuseum) gezeigt wurden, befindet sich seit 2002 am Oberösterreichischen Landesmuseum/Landesgalerie Linz. Unter dem Titel "Passion Kunst" wurde die Sammlung Rombold im Rahmen einer Sonderausstellung von 27. Februar bis 19. Juli 2020 in der Landesgalerie Linz präsentiert. In Verbindung mit der Ausstellung ist ein Sammlungskatalog erschienen.

1996 wurde DDr.in Monika Leisch-Kiesl an den Lehrstuhl für Kunstwissenschaft und Ästhetik berufen. Im Zuge einer Statutenänderung der Theologischen Fakultät wurde das Institut zunächst in "Institut für Kunst", dann in "Institut für Kunstwissenschaft" umbenannt. Unter der Leitung Monika Leisch-Kiesls wurde das Lehrangebot weiter ausdifferenziert und das Institut mit Blick auf den Linzer Standort, die Kooperationsmöglichkeiten im Haus sowie das universitäre Umfeld profiliert und stetig ausgebaut.

2005 wurde das "Institut für Kunstwissenschaft und Philosophie ad instar facultatis" (IKP) gegründet und ein kunstwissenschaftlich-philosophisches Diplomstudium (ab 2008: Bachelor- und Master-Studium Kunstwissenschaft-Philosophie) sowie ein Doktoratsstudium an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz angeboten. War es bislang möglich, eine Spezialisierung auf die Kunstwissenschaft nur innerhalb des Theologiestudiums vorzunehmen, so konnten ab 2005 auch philosophische Grade verliehen werden.

Infolge des starken Anstiegs der Studierendenzahlen am IKP erfolgte ab 2011 ein weiterer Ausbau: Heute wird der Fachbereich Kunstwissenschaft an der 2015 gegründeten Fakultät für Philosophie und für Kunstwissenschaft von drei Instituten getragen – dem Institut für Geschichte und Theorie der Kunst (Univ.-Prof.in DDr.in Monika Leisch-Kiesl), dem Institut für Geschichte und Theorie der Architektur (Univ.-Prof.in Dr.in Anna Minta) sowie dem Institut für Kunst in gegenwärtigen Kontexten und Medien (Univ.-Prof.in Dr.in Ilaria Hoppe).

Zu den bestehenden Studiengängen wird seit 2015 ein weiteres kunstwissenschaftliches Masterstudium angeboten, das gegenwärtigen theoretischen, gesellschaftlichen und religiösen Herausforderungen antwortet.

Der Fachbereich Kunstwissenschaft heute.