Kunst & Klimakrise
Forschungsschwerpunkt von Ass.-Prof.in Dr.in Siglinde Lang, M.A
Worum es geht
Zunehmend setzen sich Kunstschaffende aktiv mit dem Klimawandel auseinander und greifen in den öffentlichen Diskurs ein. Ebenso ist der Kunstbetrieb gefordert, sich den akuten Herausforderungen der Klimaschädigung zu stellen.
Was können wir tun?
Die Klimakatastrophe ist jetzt: Mit diesen drastischen und einleitenden Worten veröffentlicht der Weltklimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) im Februar 2022 den zweiten, global umfassenden Klimabericht – und ruft zum sofortigen Handeln auf. Auch im Kunstsektor ist die Dringlichkeit und Präsenz der Klimakrise zu beobachten.
In Lehre und Forschung wird untersucht, welchen Beitrag die Kunst für eine der größten Herausforderungen unserer Gegenwart und unserer Zukunft leistet - und leisten kann!
Von der Dokumentation …
Street Art, Fotografie und Film können als jene künstlerischen Genres angesehen werden, die sich bereits frühzeitig mit den Auswirkungen der Klimakrise auseinandergesetzt haben. Kunstschaffende wie u.a. Paolo Grangeon, Eduardo Leal, Barbara Dombrowski, Mauy, Nathalie Miebach, Hermann Josef Hack oder Olafur Eliasson dokumentieren und inszenieren in unterschiedlichen Formaten die Ursachen und Folgen der menschgemachten Klimaschädigung.
In zahlreichen Arbeiten bilden dabei Daten die Basis (Data-Based-Art/Data-Driven-Art), um mittels Visualisierungen, Abstraktionen und Verfremdungen dieser, eindrucksvolle Bilder(-welten) zu schaffen und Fakten kraftvoll zu inszenieren. Oft werden auch Kooperationen mit Umwelt-organisationen eingegangen. Der Charakter dieser Arbeiten ist eher dokumentativ, der Aufruf zum Handeln ist dennoch spürbar.
… zum aktiven Handeln
Für ein radikales Umdenken, sofortiges Handeln und die Neuverhandlung unserer auf Wachstum ausgerichteten Lebens-weisen setzen sich jene Kunstschaffende ein, die an den Schnittstellen von Kunst und Aktivismus agieren: So zeigt die amerikanische Künstlerin Mary Mattingly in ihren Projekten (beispielhaft) auf, inwiefern eine ökologische Lebensart als künstlerisches Projekt öffentlich gelebt werden kann. Der österreichische Künstler, Filmemacher und Aktivist Oliver Ressler wiederum steht (exemplarisch) für ein künstlerisches Agieren, das politischen Widerstand und zivilen Ungehorsam als unabdingbare Haltung gegenüber aktuellen Entwicklungen ansieht.
Dass für immer mehr Kunstinstitutionen der Anspruch gilt, ökologische Kriterien nicht nur in ihre programmatischen Leitlinien, sondern in nachhaltige Handlungsabläufe zu integrieren, darauf verweisen etwa die Serpentine Gallery und das Kunsthaus Wien.
Schwerpunkt in Forschung und Lehre
Die Forschungen zu diesem Themenfeld finden laufend Eingang in Lehrveranstaltungen von Siglinde Lang, im Sommersemester 2022 etwa in der AG Kunstvermittlung Labor: "Kunst (v)ermittelt Klimawandel: Künstlerische Positionen in öffentlichen Räumen".
Ergebnisse, Recherchen und Materialien werden auf dieser Seite sukzessive präsentiert.