KU Linz besucht Partneruniversität in Montenegro.
Die Univerzitet Donja Gorica (UDG) in Podgorica, Montenegro ist eine private, im Jahr 2007 gegründete Hochschule, an der etwa 3.500 Personen studieren. Die KU Linz hat seit einem Jahr einen Kooperationsvertrag mit der UDG und ist zudem auch Leadpartner beim gemeinsamen International Credit Mobility Projekt im Rahmen des Erasmus + Programmes. Zentraler Inhalt der Gespräche von Karolina Majewska-Güde und Angelina Kratschanova mit Irena Lagator Pejovic sowie anderen Kolleg*innen der UDG war die Zusammenarbeit im International Credit Mobility Projekt im Rahmen von Erasmus+, welches Studierenden- und Lehrenden-Mobilität beinhaltet, weiters die Auslotung künftiger gemeinsamer Forschungsvorhaben. Etwa 15 interessierte UDG-Studierende nutzten die Gelegenheit, um sich im Rahmen einer Informationsveranstaltung über die KU Linz und insbesondere KULIS, das KU Linz International Semester 2021, zu informieren.
Der Besuch war als Forschungs- und Netzwerkbesuch konzipiert, um gemeinsame Projekte zwischen den beiden Universitäten zu initiieren, mit einem besonderen Fokus auf die lokale zeitgenössische Kunstszene, Ausstellungsräume und künstlerische Archive. Dazu gehörte der Besuch mehrerer Kultur- und Bildungseinrichtungen in Podgorica und Cetijne sowie das Knüpfen von Kontakten zu wichtigen Kulturproduzenten (Künstler, Kuratoren, Archivare) in Montenegro. Neben vielen Netzwerk- und Forschungsveranstaltungen gab es auch mehrere Treffen mit Studierenden und Kolleg*innen der UDG.
Kunstwissenschaftlicher Austausch.
In einem Gastvortrag für Studierende der Philosophischen Fakultät der Universität Donja Gorica UDG referierte Assistenzprofessorin Majewska-Güde über die Kunstpraktiken der Neo-Avantgarde in Ostmitteleuropa. Außerdem organisierte und führte sie zusammen mit Irena Lagator-Pejovic ein Interview mit dem Performance-Künstler Ilija Šoškić (1935) und besuchte Šoškićs erste Retrospektive in Montenegro, kuratiert von Nela Gligorovic. Dazu gehörte auch die Teilnahme an einer Buchpräsentation Mikrokozmi Ilije Šoškića, herausgegeben von Nela Gligorovic.
In Podgorica führten Majewska-Güde und Lagator-Pejovic mehrere Gespräche mit Kuratoren der Kunstgalerie der blockfreien Länder "Josip Broz Tito", die Teil des Zentrums für moderne Kunst (Centar savremenih umjetnosti) ist. Neben der Diskussion über das Sammeln und Ausstellen von Blockfreiheit im sozialistischen Jugoslawien und im heutigen Montenegro besuchten sie zwei vom Zentrum organisierte Ausstellungen: Moderne afrikanische Kunst in der NAM-Galerie und jugoslawische Kunst in der NAM-Galerie.
Ein sehr wichtiger Aspekt des Besuchs war die Recherche in den Archiven der Cetinje-Biennale und das Treffen mit Forschern des Instituts für zeitgenössische Kunst in Podgorica, einer unabhängigen Institution, die sich der Förderung kritischer zeitgenössischer Kultur in Montenegro widmet. Majewska-Güde und Lagator-Pejovic besuchten auch Orte, die für die jugoslawische Moderne von Bedeutung sind, darunter Werke von Svetlana Kana Radević: Hotel Podgorica, (1967) und Denkmal für die Gefallenen der Region Lješanska Nahija in Barutana, Podgorica (1974-75), sowie das Museum für Moderne Kunst in Cetinje, ein Gebäude, das 1959 von Petar Vulović entworfen wurde.
5.7.2021/KU International/KM/HE