Anna Minta und Julia Rüdiger besuchten vom 10. bis 17. April 2022 die Kolleg*innen der Tbilisi State Academy of Arts in Georgien.

Wie so viele Tätigkeitsberichte ließe sich auch dieser mit „coronabedingt …“ rechtfertigend einleiten, doch unsere Kooperation mit der Tbilisi State Academy of Art trotzt diesen Hürden und verläuft seit Wintersemester 2021/22 sehr erfolgreich.

Das gemeinsame Seminar mit unseren Kolleg*innen Prof. Maia Mania, Prof. Nino Tschogoshvili und Prof. Davit Khoshtaria im Wintersemester mündete in der bereits hier (https://ku-linz.at/kunstwissenschaft/wirstellenaus/details/architecture-power-and-representation-in-cross-cultural-references  ) vorgestellten Posterpräsentation: Unter dem Titel Architecture: Power and Representation in cross cultural references stellten Studierende und Professor*innen Bauwerke vor, die auf ganz unterschiedliche Art und Weise politische Visionen und gesellschaftliche Ideen verkörpern. Einige darunter, wie beispielsweise das Opernhaus in Tbilisi besuchten Anna Minta und Julia Rüdiger bei ihrer Reise nach Georgien.

Die Kollegin Maia Mania, Professorin für Architekturgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert, führte durch die unterschiedlichen Stadtteile der georgischen Hauptstadt und eröffnete damit Einblicke in die faszinierende Stadtgeschichte, die in unzähligen Schichten die kulturelle Einflüsse durch römische Legionen, Frühchristentum und Byzanz, seldschukischer, osmanischer und persischer Herrschaft, Zarenherrschaft, westeuropäischer Moderne, Sowjetzeiten und heutiger Unabhängigkeit, ein ganz besonderes Flair atmet.

Mit Prof. Davit Khoshtaria, Professor für Architekturgeschichte und Vorstand des Medieval Departments, besuchten wir die Kirche des Heiligen Kreuzes (Jvari Church) oberhalb der kleinen Stadt Mtskheta, deren Vorgängerbau bereits zwischen 545 und 586 errichtet worden war. Der heutige Bau, mit bemerkenswerten vier Apsiden, wurde wenig später begonnen und 605 fertiggestellt. Der Name der Kirche geht auf die Nationalheilige Nino zurück, die hier ein Kreuz errichtete.

Über die Rolle Tbilisis im intensiven Austausch der Künstler*innen-Avantgarden in den 1920er Jahren lernten wir beim Besuch der National Gallery gemeinsam mit der Kollegin Nino Tchogoshvili, Professorin für Kunstgeschichte und Dekanin der Fakultät für Restaurierung und Kunstgeschichte.

Bei einem Treffen im Rektorat besprachen wir mit dem Rektor Giorgi Gugushvili und der Leiterin des International Office Maya Kipiani die bisherigen Erfolge unseres Austauschprogramms und zukünftige Pläne.

Landschaftliches und kulturelles Highlight war die Tagesreise zum St. Nino-Kloster in Bodbe, in die kleine Stadt Sighnaghi und zur einzigartigen, zweikuppeligen Kirche in Gurjaani. Den Austausch mit den Incoming-Studierenden des Wintersemester, die mit so viel Interesse und Erfolg am Seminar und der Posterpräsentation teilgenommen hatten, konnten wir bei dieser Gelegenheit fortsetzen. Neben den Professorinnen Nino Tchogoshvili und Maia Mania begleiteten uns # namen Lela / Salome / Kato auf dieser spannenden Exkursion zu den heiligen Baudenkmälern Georgiens.

Um auch im kommenden Wintersemester wieder viele Incomings aus Tbilisi begrüßen zu dürfen, stellten wir die KU Linz und insbesondere den Fachbereich Kunstwissenschaft sowohl vor Studierenden als auch Lehrenden vor. Die Gelegenheit nutzten wir auch für eine erste Einführung in unsere Lehrveranstaltung University buildings, educational landscapes, and sociopolitical ambitions: a global perspektive, die wir am 1. Juni 2022 online halten werden.

In der Woche vom 16. bis 21. Mai 2022 findet der Gegenbesuch unserer Kolleg*innen statt. Hier werden die Professor*innen an unseren Lehrveranstaltungen teilnehmen und mit uns Linz erkunden. Beispielweise bei einem Besuch der größten österreichischen Kirche, dem Mariendom, gemeinsam mit dem Dombaumeister DI Wolfgang Schaffer.