Internationales Gedenken zum zum 80. Todestag von Franz Jägerstätter in St. Radegund
Nach mehrjähriger Forschung sind derzeit 370 Schriften aus dem Familiennachlass sowie weiteren Sammlungen über die Website frei zugänglich. Es handelt sich um den bislang umfassendsten veröffentlichten Bestand an Schriften und Briefen von, an und über Franz Jägerstätter. Im Anschluss referierte der Asylexperte Herbert Langthaler über „Verfolgungsgrund Kriegsdienstverweigerung heute“. Er analysierte die aktuelle Situation anhand zahlreicher Fallbeispiele von Menschen aus Ländern wie der Ukraine, Russland, Syrien oder Afghanistan.
Die anschließende Fußwallfahrt führte von Tarsdorf nach St. Radegund, wo zur Todesstunde Jägerstätters eine Andacht stattfand. Am Abend feierte Bischof Manfred Scheuer in der Pfarrkirche St. Radegund einen Gedenkgottesdienst. Dabei betonte er die innere Freiheit, die sich Jägerstätter auch im Gefängnis und während des NS-Regimes bewahren konnte. „Er hat die Wahrheit gelebt in einer Welt der Lüge, die Liebe in einer Welt der Verachtung, er hat das Leben geliebt in einer Welt des Totenkopfes“, so der Bischof.
Das alljährliche Jägerstätter-Gedenken wird von Pax Christi und der Pfarre St. Radegund organisiert. Heuer nahmen am 9. August rund 150 Personen aus Österreich, Deutschland, Italien, Frankreich, den Niederlanden und den USA teil.