80. Todestag von Pfarrer Matthias Spanlang

Er ist ein wenig beachtetes Opfer der NS-Gewaltherrschaft: Pfarrer Matthias Spanlang aus St. Martin im Innkreis. Er starb im KZ Buchenwald einen qualvollen Tod; sein Totenschein ist auf den 5. Juni 1940 datiert. Nun wird seine Biografie intensiv erforscht.

Foto (c) Diözseanarchiv Linz (DAL)

Er war ein früher Warner vor den Nazis und tat dies ab 1931 in Zeitungsberichten auch öffentlich kund: Pfarrer Matthias Spanlang aus St. Martin im Innkreis. Bereits am 15. März 1938 wurde Spanlang verhaftet und in das Kreisgericht Ried eingeliefert, am 24. Mai 1938 wurde er ins KZ Dachau deportiert und kam von dort nach Buchenwald, wo er schließlich brutal ermordet wurde. Die genauen Umstände seines Todes sind ungewiss. Man vermutet, dass er gemeinsam mit Pfarrer Otto Neururer aus Tirol mit dem Kopf nach unten gekreuzigt wurde. Dem Totenschein zufolge starb er am 5. Juni 1940; er wurde im Familiengrab in Kallham beigesetzt.

Auf Initiative der Diözese Linz wurde Pfarrer Spanlang in die Sammlung „Blutzeugen des Glaubens. Martyrologium des 20. Jahrhunderts“ aufgenommen. Während Otto Neururer im November 1996 von Papst Johannes Paul II. in Rom seliggesprochen wurde, beschränkte sich das Gedenken an Matthias Spanlang jedoch hauptsächlich auf seine Heimat Kallham. Dr.in Monika Würthinger, ehemalige Direktorin des Linzer Diözesanarchivs, hat aus kirchlichen und weltlichen Archiven, Gerichtsakten und Zeitungen etwa 500 Seiten über Pfarrer Matthias Spanlang zusammengetragen. Auch Bischof Manfred Scheuer hat anlässlich des 80. Todestages einen Beitrag zu Spanlang veröffentlicht.

Artikel über Spanlang in der Linzer Kirchenzeitung, 26.05.2020

Text "Grund: Volksschädling" von Manfred Scheuer

Forschungsprojekt zu Spanlang am Diözesanarchiv Linz

 

Text: Diözese Linz/FFJI