Zum 70. Geburtstag von Bischof Manfred Scheuer: Herzliche Gratulation.

Am 10. August 2025 wurde Bischof Manfred Scheuer, Magnus Cancellarius der Katholischen Privat-Universität Linz, 70 Jahre alt. Die Universitätsgemeinschaft würdigt ihren Großkanzler mit einer Festschrift, die im Rahmen der Studieneröffnung am 1. Oktober 2025 überreicht wird, und gratuliert sehr herzlich.

Manfred Scheuer wurde am 10. August 1955 in Haibach ob der Donau in Oberösterreich geboren. Nach der Matura am Bischöflichen Gymnasium Petrinum Linz studierte er an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Linz Theologie und trat in das Linzer Priesterseminar ein. Seine Studien setzte er später an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom fort. 

1980 wurde Scheuer in Rom zum Priester geweiht. Fünf Jahre lang wirkte er als Seelsorger. Von 1985 bis 1988 war er Assistent am Institut für Dogmatik und Ökumene an der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg (Deutschland), wo er im Jahr 1988 seine Dissertation fertigstellte. Von 1988 bis 1996 war Manfred Scheuer Spiritual im Priesterseminar der Diözese Linz. In diese Zeit fällt auch seine Lehrtätigkeit an der Katholisch-Theologischen Hochschule in Linz.

1997 kehrte er an die Universität Freiburg zurück, war dort Studentenseelsorger und bereitete sich auf die Habilitation vor, die er im Februar 1999 abschloss. Manfred Scheuer lehrte unter anderem in Freiburg im Breisgau, in Salzburg und St. Pölten. Von 2000 bis 2003 war er Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Theologischen Fakultät Trier.

Manfred Scheuer wurde 2003 von Papst Johannes Paul II. zum Bischof der Diözese Innsbruck ernannt, am 14. Dezember 2003 wurde er geweiht. Als Wahlspruch wählte er einen Satz aus dem Johannesevangelium: Spiritus vivificat („Der Geist macht lebendig").

Am 18. November 2015 ernannte Papst Franziskus Manfred Scheuer zum neuen Bischof der Diözese Linz. Scheuer übernahm das Amt am 17. Jänner 2016 bei einem Festgottesdienst im Linzer Mariendom von seinem Vorgänger Ludwig Schwarz SDB. Als Diözesanbischof von Linz ist er auch Magnus Cancellarius der Katholischen Privat-Universität Linz. 

Bischof Manfred setzte sich als diözesaner Postulator in Linz für die Seligsprechung von Franz Jägerstätter ein. Die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit, mit den Euthanasie-Opfern, mit den ermordeten Juden und mit Verfolgten, Opfern und Märtyrern aus der katholischen Kirche war und ist ihm ein besonderes Anliegen. Mit dem Franz und Franziska Jägerstätter Institut (FFJI) wurde an der KU Linz ein besonderer Forschungsbereich geschaffen. Gegründet wurde dieses in einem Festakt im Oktober 2017, am Vortag des zehnjährigen Jubiläums von Franz Jägerstätters Seligsprechung.

Mit dem Startschuss für den “Zukunftsweg” der Diözese Linz unter dem Motto “Kirche weit denken” im Jahr 2017 zeigte sich Scheuer offen für Reformen. In der Österreichischen Bischofskonferenz, deren stellvertretenden Vorsitz er derzeit inne hat, ist er derzeit für die Ökumene und die Kontakte zum Judentum verantwortlich. Er ist Mitglied der Glaubenskommission und der Finanzkommission der Bischofskonferenz sowie für das Mauthausen Komitee, den Nationalfonds für Opfer des Nationalsozialismus, die Missionsverkehrsarbeitsgemeinschaft/MIVA und das Studentenförderungswerk "Pro Scientia" zuständig. 

Bischof Manfred gilt als besonnener Brückenbauer. Klara Csiszar, Dekanin der Theologischen Fakultät der KU Linz, dankte dem Magnus Canellarius der Universität anlässlich seines runden Geburtstages für seine „theologische Weitsicht, seine offene, zuhörende und menschenzugewandte Art, Bischof zu sein“, mit der er auch die KU Linz begleitet. Die Universitätsgemeinschaft würdigt ihren Großkanzler mit einer Festschrift, die im Rahmen der Studieneröffnung am 1. Oktober 2025 überreicht wird, und gratuliert sehr herzlich.

Barbara Eckerstorfer vom Fachbereich Kommunikation und Heinz Niederleitner, Chefredakteur der Kirchenzeitung der Diözese Linz, haben den Diözesanbischof zum Interview gebeten:

Bischof Manfred Scheuer wird 70: „Eine Mischung aus Wanderer, Vagabund und Pilger“

11.08.2025/HE