Veronika Müller
AG+PK Kunstvermittlung Labor: Out of the Box / Baukulturvermittlung für junge Menschen
Kurzbeschreibung
Über das Schuhschachtel-Puppenhaus hinausgehend öffnet die Lehrveranstaltung den (didaktischen) Blickwinkel für Gestaltungsqualitäten der gebauten Umwelt: von funktionalen, konstruktiven oder ökologischen Aspekten bis hin zu der räumlichen und sozialen Wirkung von Architektur und Stadträumen.Eine besondere Gelegenheit bietet in dieser Lehrveranstaltung die Kooperation mit der Performancekünstlerin Teresa Leonhard, die unter dem Titel „Performing Spaces I+II“ eingeladen wurde, die Priesterseminarkapelle Linz (1974) in ihrer Architektur, Akustik und Handlungsaufforderung gemeinsam mit Studierenden aktiv künstlerisch und viel-sinnig zu erforschen.Aus der gemeinsamen Projektarbeit, entsteht eine kollaborative Performance mit den Medien Bewegung, Klang und Sprache, die im Rahmen der „Langen Nacht der Kirchen“ zur Aufführung kommt.
Lernergebnisse
Das Ausprobieren und Diskutieren bereits entwickelter Vermittlungstools (z.B. Archijeunes / www.archijeunes.ch) ermöglicht es den Teilnehmer:innen, verschiedene Formate kennenzulernen und für ihre Nutzung zu adaptieren.
Hinweise zu Prüfungs-/Beurteilungsmodalitäten
Die Lehrveranstaltung hat prüfungsimmanenten Charakter.
Archiv
Wintersemester 2024/25
PS Ausgewählte Themen der Kunst- und Architekturgeschichte: Ab ins Archiv / Architektur sammeln und vermitteln
Kurzbeschreibung
Thematisiert werden Strategien des Sammelns und des Erschließens von Bau- und Planunterlagen als wesentliche Quellen für die Beforschung regionaler Baukultur. Im Zentrum steht die Frage, wie Architekturgeschichte und Sammlungen zur Bewusstseinsbildung für die Qualitäten des regionalen Bauens und baukulturellen Erbes beitragen können.Tagung: An theorieorientierte Seminareinheiten anschließend stellt eine öffentliche Tagung verschiedene Architektursammlungen vor und thematisiert die Frage, ob ein Architekturarchiv OÖ sinnvoll wäre und wie dieses aussehen könnte.Die Lehrveranstaltung wird Exkursionselemente enthalten.
Lernergebnisse
Die Studierenden lernen die Auseinandersetzung mit architektur-historischem Quellenmaterial und erhalten Einblick in die Möglichkeiten und Methoden von Architekturarchiven.
Literatur
- Lepik, Andres (Hg.): Show & Tell. Architektur Sammeln (2014).
Hinweise zu Prüfungs-/Beurteilungsmodalitäten
Die Lehrveranstaltung hat prüfungsimmanenten Charakter.Seminararbeit.
Sommersemester 2024
SV+KO+L Spezialthemen der Moderne / Gegenwart - Bauten der Gemeinschaft. Gemeinschaft bauen
Kurzbeschreibung
Gesellschaftliche Veränderungen und politische Umbrüche bringen auch häufige neue Bautypologien hervor. So entstehen mit der zunehmenden Demokratisierung der Gesellschaften Europas im 19. Jahrhundert und infolge der Arbeiterbewegung in den 1920 und 1930er Jahren Volkshäuser und Arbeiterclubs, die nach 1945 eine funktionale und zum Teil ideelle Fortset-zung in Stadthallen und Kulturzentren finden. Solche öffentlichen Orts- und Gemeindezentren sind als architektonische und soziale „Orte der Mitte“ gedachten: Sie folgen meist besonderen gestalterischen Ansprüchen, stehen für gesellschaftliche Werte und sollen Gemeinschaft konstituieren und Identität vermitteln.
Die Lehrveranstaltung erarbeitet einen historischen Überblick und stellt einen Kontext her zu zeitgenössischen Aufgaben der multifunktionalen Gemeindezentren und ihrer baukulturellen Bedeutung für Ortsentwicklungen. Die LV kombiniert historische Analysen, Theorie-Reflektionen und aktuelle baukulturelle Diskussionen. Die LV enthält Exkursionsbestandteile.
Lernergebnisse
Nach erfolgreichem Abschluss der Veranstaltung sind die Studierenden in der Lage:
* öffentliche Aufgaben des Gemeinschaftsbaus historisch-bautypologisch zu betrachten,
* Architektur raumsoziologisch auf gemeinschaftsstiftende Qualitäten zu befragen und
* historische Phänomene und Diskussionen auf aktuelle baukulturelle Debatten zu übertragen.
Literatur
* Gisbertz, Olaf: Bauen für die Massenkultur : Stadt- und Kongresshallen der 1960er und 1970er Jahre, Berlin 2015.
* Hoffsten, Anke: Das Volkshaus der Arbeiterbewegung in Deutschland : Gemeinschaftsbauten zwischen Alltag und Utopie, Köln, 2017.
* Nicolai, Bernd: Volkshäuser und Reformarchitektur, in: Kunst + Architektur in der Schweiz 60 (2009),1, 12–17.
* Niess, Wolfgang: Volkshäuser, Freizeitheime, Kommunikationszentren : zum Wandel kultureller Infrastruktur sozialer Bewegungen ; Beispiele aus deutschen Staedten von 1848 bis 1984, Hannover 1984.
* Post, Christiane: Arbeiterklubs als neue Bauaufgabe der sowjetischen Avantgarde, Berlin, 2004.
Hinweise zu Prüfungs-/Beurteilungsmodalitäten
Regelmäßige und aktive Teilnahme, Übernahme eines Referats und Verfassen einer schriftlichen Seminararbeit, Abgabe bis 1. Oktober 2024.
Wintersemester 2023/24
PS Ausgewählte Themen der Kunst- und Architekturgeschichte
Die Bauten der Elisabethinen Linz (1745 - 2010). Einführung in die Techniken architekturwissenschaftlichen Arbeitens
Kurzberscheibung:
Vor über 250 Jahren gegründet und kontinuierlich erweitert, ist der Gebäudekomplex der Elisabethinen in Linz ein Ort reich an unterschiedlichen Stilepochen und Architekturkonzepten: von der Barocken Klosteranlage (1745) bis zur zeitgenössischen Krankenhauskapelle (2009).
Lernergebnisse:
Anhand dieses Gebäudekomplexes werden die methodische Betrachtung und Beschreibung von Bauwerken als Ausgangspunkt für die weitere Auseinandersetzung mit historischer, wie zeitgenössischer Baukunst trainiert, geeignete Herangehensweisen des Betrachtens und Beschreibens entwickelt, die Anwendung einer Fachterminologie geübt und durch Vergleiche erste Werkanalysen erarbeitet.Dabei gilt es die Beispielbauten in die allgemeinen Architekturentwicklungen der jeweiligen Zeit kritisch-komparativ einzuordnen und über die Analyse des Entwurfs in seinen ästhetischen Qualitäten und konstruktiven Bedingungen hinausgehend Fragen nach der räumlichen und sozialen Wirkung von Architektur und Stadträumen zu diskutieren.
Literatur:
•ACHLEITNER Friedrich, Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer in vier Bänden, Bd. 1, Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Vorarlberg, Salzburg u. a. 1980.•BINA, Andrea (Hsg.), „Architektur in Linz 1900 – 2011“, Wien 2012•BUNDESDENKMALAMT (Hg.), Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs, Bd. 2 Linz, Horn/Wien 2009. •BUNDESDENKMALAMT (Hg.), Österreichische Kunsttopographie. Die Profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz, Bd. L, II. Teil, Horn 1986. •BUNDESDENKMALAMT (Hg.), Österreichische Kunsttopographie. Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz, Bd. LV, III. Teil, Horn 1999. •CONSTANTINI, Otto: „Groszstadt Linz“, Linz, 1952.•HANISCH, Erwin, Bundesdenkmalamt (Hg.), Die Kunstdenkmäler Österreichs: topografisches Denkmalinventar. Oberösterreich, Horn/Wien/Berger 31958. •SCHMIDT, Justus: Neues Linz, Deutscher Kunstverlag, München, 1961.
Hinweise zu Prüfungs-/Beurteilungsmodalitäten:
1.Lektüre der angekündigten Texte 2.Anwesenheit und mündliche Mitarbeit 3.Halten eines Kurzreferats und Abgabe eines Handouts 4.Posterpräsentation
SV+L Raumtheorien und Architektursemiologie.
Kirchen (um)nutzen. Baukulturelles Erbe in Transformation. Theorien und Gebrauch im Kontext von Reformideen (Vatikanum II bis heute)
Kurzbeschreibung:
Veränderungsdruck und Reformbestrebungen im Kirchenbau und der Kirchennutzung hat es immer gegeben. Im Kontext des II. Vatikanischen Konzils werden Forderungen nach einer „Verheutigung“ des Kirchenraums nicht nur als anti-monumentaler Kirchenbau gedacht, sondern auch Mehrfach- und Mischnutzung im Sinne einer „Entsakralisierung“ des Raumes in der Gegenwart konzipiert. Gegenwärtig sind Kirchen und Ordensgemeinschaften mit sinkenden Mitgliederzahlen und steigenden Unterhaltskosten ihrer Bauten konfrontiert. Die zunehmenden Kirchen- und Klosterleerstände fordern zur kreativen und sensiblen Auseinandersetzung mit den Gebäuden als kulturelles und spirituelles Erbe, als pastorales Zentrum sowie als öffentlicher Ort auf. Die Lehrveranstaltung führt in Sakralraumtheorie der Nachkriegsmoderne ein und widmet sich vatikanischen und diözesanen Leitlinien/Orientierungshilfen im Umgang mit Kirchen- und Ordensbesitz. Gastvorträge und workshopartige Gesprächsrunden vernetzen Akteur*innen und Forscher*innen und laden zum offenen, kreativen Denken über die Zukunft von Sakralräumen ein.
Lernergebnisse:
Die TeilnehmerInnen setzen sich sowohl mit Sakralraumtheorien (Gestaltung und Liturgie) der 1960er Jahre als auch Umnutzungsleitlinien der Gegenwart auseinander. In Kombination von Theorie und Praxis (bzw. kreativer Konzeptarbeit) wird ein kritisch reflektiertes Verständnis von Sakralräumen und ihrer Bedeutung für Stadt/Land, Gesellschaft, Gemeinde – als religiöser Raum und als baukulturelles Erbe – erarbeitet. Insbesondere über die Gastvorträge und Gesprächsrunden werden Einblicke in die aktuelle Praxis und kreative Planungsarbeit möglich und die vielfältigen Herausforderungen sichtbar.
Literatur:
* KirchenRÄUMEn, Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalfplege, LXVII 2013, Heft 3/4
* Kirchenumnutzungen. Der Blick aufs Ganze, kunst und kirche, 4/2015.
* Kirchen: Zwischen Nutzung und Umnutzung, kunst und kirche, 3/2004.
* J. Willinghöfer (Hg.), Ein neuer Typus Kirche. Hybride öffentliche Räume, Berlin 2021.
Hinweise zu Prüfungs-/Beurteilungsmodalitäten:
Die Vorbereitung obligatorischer Lektüretexte sowie die Übernahme eines Impulsbeitrages zu einem gewählten Thema wird erwartet. Mündliche Prüfung am Ende des Semesters (Jänner 2024). Die LV findet zum Teil geblockt statt und integriert einige Gastvorträge und Gesprächsrunden mit externen Gästen.