Verleihung von akademischen Graden an der KU Linz.

Traditionell mit Semesterende wurden am Samstag, dem 3. Februar 2024 an der Katholischen Privat-Universität Linz die an der Fakultät für Theologie sowie an der Fakultät für Philosophie und für Kunstwissenschaft erworbenen akademischen Grade verliehen.

Eine der größten Freuden einer Universität sei es, den erfolgreichen Studienabschluss ihrer Studierenden gemeinsam mit deren Freunden und Familien feierlich begehen zu dürfen, hob Rektor Professor Christoph Niemand in seiner Begrüßung hervor. Dabei gehe es nicht bloß um den Erwerb von Titeln und Graden: Ein Studium sei nicht einfach etwas, das man "absolviert"; es sei vielmehr etwas, das man erlebt, das zu einer Veränderung führt – und es bedeute auch eine moralische und ethische Verpflichtung, so Rektor Christoph Niemand.

In seiner Rede knüpfte Promotor Christian Spieß, Professor für Christliche Sozialwissenschaften an der Fakultät für Theologie, an einen Song von Bob Dylan an, in dem dessen Erleben und Wahrnehmung der eigentümlichen sozialen Dynamik einer Sponsion – und damit zugleich der akademischen Kultur – zum Ausdruck kommt. Auch die Absolvent:innen des Wintersemesters 2023/24 werden sehr persönliche Erinnerungen und prägende Ereignisse mit diesem Tag wie mit der Zeit des Studiums verbinden: die Pandemie mit Distance Learning und Kontaktverboten, das Bewusstsein der Klimakrise, den als "Zeitenwende" erlebten Überfall Russlands auf die Ukraine, den neu entflammten Krieg im Heiligen Land. Erinnert werde aber ebenso, wie Lehrende und Mitarbeitende der KU Linz mit diesen Herausforderungen umgegangen sind, wie sich die Universität in Lehre und Forschung diesen Fragen stellte, nicht zuletzt auch selbstreflexiv als konfessionelle Organisation. An der KU Linz werde, so Spieß, Religion als konkrete soziale Praxis und ambivalentes Phänomen begriffen und untersucht: als befreiendes Element und Segen; aber zugleich als potenzieller Motor und Konservator von Gewalt und Unterdrückung. Es sei Teil des Selbstverständnisses der Fachbereiche Theologie, Philosophie und Kunstwissenschaft immer auch die Ambivalenzen der eigenen Traditionen bewusst zu machen, das "Heilbringende wie das Zerstörende", "das Versöhnende wie das immer noch Diskriminierende" auszuleuchten und dadurch "Wachsamkeit und Problembewusstsein" zu stärken – für einen ebenso konstruktiven wie kritischen Dialog in Welt, Gesellschaft und Kirche.

Veronika Müller entwickelte ihre "Rede einer Absolventin" aus der Betrachtung einer Bronzeskulptur des Künstlers und Bildhauers Gottfried Höllwarth: Eine kleine, schwere, glatt-raue Semmel, mit der ein assoziationsreiches Element des Alltags zu Kunst transformiert werde. Sie eröffne Betrachter:innen eine Vielzahl von – je eigenen und individuellen – Deutungen und Zugängen, Reflexionen und Betrachtungsweisen. Man könne sie so auch als Symbol für die KU Linz, ihre Studien und Forschungen und auch ihr Wirken in der Gesellschaft begreifen.

Für eine stimmungsvolle musikalische Gestaltung der Feier sorgte das Kepler Quartett.

Folgende akademische Grade wurden verliehen:

  • Doktorat der Philosophie: Mag.a arch. Veronika Elisabeth Müller
  • Magisterium der Theologie: Maria Brader, Mag.a rer. soc. oec. Alexandra Sigrid Gebhart, Claudia Miesenberger, Norbert Helmut Piana
  • Master of Arts (an der Fakultät für Theologie): Dipl.-Päd.in Brigitte Renate Gratzer BA, Maria Schönberger BSc, René Schwung MSc
  • Master of Arts (an der Fakultät für Philosophie und für Kunstwissenschaft): Theologie Dipl.-Ing. Roland Forster, Stefan Gassenbauer BA
  • Bachelor of Arts: Michael Luger

Rede des Promotors Christian Spieß

Rede der Absolventin Veronika Müller

 

5.2.2024/RK/HE