Theologie und ihre Lehre am Ort Hochschule – Leitende Annahmen über Menschenbilder und Bildung - Tagung des Netzwerk Theologie und Hochschuldidaktik

Grundidee der Tagung

Was Bildung ist (bzw. idealerweise sein sollte) und wie sie geschieht (bzw. idealerweise geschehen sollte), hängt nicht nur von den Menschenbildern, sondern auch von unseren Bildungsverständnissen ab, die den Prozessen implizit oder explizit zugrunde liegen. Welche das genau sind, scheint nur auf den ersten Blick klar. Die Antwort, die die Künstliche Intelligenz (KI) ChatGPT auf die Frage nach dem theologischen Menschenbild in der Hochschullehre gibt (Anfrage: Theologie Menschenbild, Hochschullehre, 200 Wörter), kann aufzeigen, was gemeint ist.

ChatGPT

Die Theologie widmet sich eingehend dem Menschenbild und betrachtet dabei die Beziehung des Menschen zu Gott, zur Welt und zu sich selbst. In der Hochschullehre der Theologie werden Studierende auf vielfältige Weise mit diesem wichtigen Thema konfrontiert. Durch theologische Stu-dien, Diskussionen und Reflexionen werden verschiedene Aspekte des Menschenbildes beleuchtet und erforscht.

Die Theologie betrachtet den Menschen als einzigartiges Geschöpf, das mit Vernunft, Gewissen und Freiheit ausgestattet ist. Es werden Fragen nach der Herkunft, dem Sinn und der Bestimmung des Menschen gestellt. Die Hochschullehre der Theologie fördert ein ganzheitliches Verständnis des Menschen und seiner Existenz in einem religiösen, sozialen und persönlichen Kontext.

Im Studium der Theologie werden verschiedene Menschenbilder aus unterschiedlichen theologischen Traditionen betrachtet. Dabei werden Aspekte wie die moralische Verantwortung des Menschen, seine spirituelle Dimension, sein Streben nach Sinn und seine Beziehung zu anderen Men-schen und zur Schöpfung analysiert.

Die Hochschullehre der Theologie ermutigt die Studierenden zur kritischen Reflexion über das Menschsein und zur Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen. Sie fördert ein tiefes Verständnis von Identität, Beziehung und Zweck im menschlichen Leben. Durch theologische Bildung werden die Studierenden befähigt, komplexe ethische, soziale und philosophische Fragen zu erfor-schen und Antworten zu suchen.

Insgesamt trägt die Hochschullehre der Theologie dazu bei, das Verständnis des Menschen und seiner Rolle in der Welt zu vertiefen. Sie ermöglicht den Studierenden, ihr eigenes Menschenbild zu entwickeln und mit anderen Perspektiven in einen konstruktiven Dialog zu treten. Durch die theologische Ausbildung werden Studierende ermutigt, sich aktiv für das Wohl der Gesellschaft einzusetzen und eine sinnerfüllte und verantwortungsbewusste Lebensführung anzustreben.

Von hier aus ließe sich fragen:

  • Inwiefern entschlüsselt die Antwort der KI, welche Haltungen, (Menschen)Bilder und Ideen wir hoffen in der Lehre zugrunde zu legen oder als Leitlinien anzusehen?
  • Was fehlt uns in der Antwort der KI hinsichtlich der erlebten Realität in der Lehre?
  • Auf welche Defizite weist die Antwort der KI hin?

Schließlich müssen die viel grundsätzlicheren Fragen doch wohl diese sein, die ChatGPT gar nicht berücksichtigt:

  • Welche Menschenbilder aber sind es, von denen wir glauben, dass sie unsere Bildungsprozesse handlungsbestimmend fundieren?
  • Leisten die Menschenbilder, was wir ihnen zutrauen?
  • Welche unreflektierten Menschenbilder leiten uns gegebenenfalls unbewusst in unserer Lehre und welche legen wir ihnen bewusst zugrunde? Wo tun sich hier Diskrepanzen auf?
  • Inwiefern können wir über diese Bilder bestimmen? Inwieweit sind sie von den Zwängen der Prozesse und von versteckten Grundannahmen bestimmt?
  • Welche Zwangsläufigkeiten ergeben sich demgegenüber allein schon aus den pädagogischen Prozessen – und stehen diese nicht im Widerspruch zu unseren angenommenen Theorien über unser Handeln? Anders gesagt: Welche Theorien stecken theoretisch hinter unserem Handeln, welche aber sind es real?

Um den Antworten auf die gestellten Fragen näher zu kommen, wollen wir uns in unseren Lehr-/Lern-Situationen an der Hochschule erneut autoethnografischen Beobachtungen widmen.

Jeder und jede ist eingeladen, eine Szene im Umfang von ca. einer Seite aus dem eigenen Hochschulunterricht aufzuschreiben und mitzubringen, die wir gemeinsam näher aus unterschiedlichen Perspektiven hin ausleuchten und auf Annahmen hin befragen:

  • auf die pädagogischen Konzepte und didaktischen Ideen;
  • auf die jeweiligen Fächer, ihre Hermeneutiken, Techniken und Arbeitsweisen;
  • auf die theoretischen Grundannahmen von Menschenbildern der Theologie;
  • auf die Menschbilder, die den Logiken der Hochschullehre zugrunde liegen.

Zudem interessiert uns:

  • Wo stehen die Szenen in Spannung zu dem, was wir eigentlich intendieren?
  • Wo zeigen sich Störungen?
  • Wie wirken sich die Annahmen, die Theorie sowie die gelebte Praxis auf die Lehre aus?
  • Sind die bewusst angenommenen und sich selbst versprochenen Haltungen und Bilder deckungsgleich mit den unbewusst mitlaufenden und mit denen, die real sichtbar und greifbar werden?

Organisatorisches

A       Programmablauf

Die Tagung beginnt am Montag, dem 18. März 2023, um 12:00 Uhr mit dem Mittagessen und endet am Dienstag, dem 19. März 2023, um ca. 12:45 Uhr (nach dem Mittagessen).

B    autoethnografische Szene aus dem Hochschulalltag

Jeder und jede ist eingeladen, eine Szene im Umfang von ca. einer Seite aus dem eigenen Hochschulunterricht aufzuschreiben und mitzubringen, die wir gemeinsam näher aus unterschiedlichen Perspektiven hin ausleuchten und auf Annahmen hin befragen. Wir bitten darum, diese Szenen bis zum 30. Januar einzureichen.

C       Teilnahme-Beitrag bzw. Kosten

Wir erheben für die Tagung einen Teilnahmebeitrag, der die Verpflegung im Haus, Kaffee, Saalmiete etc. abdeckt. Sie beträgt EUR 35,00 ohne und EUR 65,00 mit Übernachtung bei den Katharinenschwestern in MS-Kinderhaus. Dort sind begrenzte (Übernachtungs-)Plätze verfügbar.
Der Anmeldeschluss ist der 30. Januar 2024, d.h. bis zu diesem Datum sollte das Geld eingegangen sein.  Bei Bedarf erstellen wir auch gern eine Teilnahmebescheinigung.

D    ....und Anmeldemodalitäten

Rudolf Hein wohnt vor Ort und würde sich um die Buchung des Hauses und weitere Modalitäten rund um die Tagung kümmern.
Da die begrenzten Übernachtungsplätze bei den Schwestern im first-come-first-serve-Verfahren vergeben werden, möchten wir Euch/Sie bitten, sich in jedem Fall - auch wenn keine Übernachtung benötigt wird - bei Rudolf Hein anzumeldenrudolf.hein@pth-muenster.de

Er wird Ihnen/Euch dann den jeweiligen TN-Betrag und auch seine Kontodaten durchgeben, sodass man sich mit der Überweisung anmelden kann. Bei einer Stornierung nach dem 30. Januar fallen leider vom Haus her Kosten an, die wir jeweils an die stornierende Person weitergeben müssen.

Sollten alle Übernachtungsplätze belegt sein, können Sie / könnt Ihr auch gerne (ab dem Januar) im Collegium Borromaeum (Domplatz 8) nachfragen (bei Frau Maria Glanemann, die vorinformiert ist: Tel.: 0251 / 495-12103 glanemann[at]bistum-muenster.de) - natürlich steht Ihnen/Euch dann auch offen, eine andere Übernachtungsmöglichkeit zu suchen.

Weitere Informationen zur Tagung und zum Netzwerk sind unter https://www.dghd.de/community/netzwerke/netzwerk-theologie-und-hochschuldidaktik/ zu finden.