Gerechtigkeit will ich

Severin J. Lederhilger (Hrsg.), Gerechtigkeit will ich, Christliche Provokation für die Ökonomie, 12. Ökumenische Sommerakademie Kremsmünster 2010, Band 23, Frankfurt: Peter Lang 2011.

Über das Buch

Die dramatischen Ereignisse der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise haben nicht nur vielfältige sozialpolitische Erschütterungen ausgelöst, sondern auch zu einem grundsätzlichen Überdenken der ethischen Grundlagen des ökonomischen Gesamtgefüges geführt. Der Bestand des Wirtschafts- und Sozialsystems überhaupt schien durch die globale Verflochtenheit und die gravierenden nationalen Auswirkungen in Frage gestellt. Ein Zusammenbruch des Finanzmarktes wurde als ultimatives Bedrohungsszenario prognostiziert. Selbst wenn dieses Menetekel inzwischen verschwunden ist, bleiben doch fundamentale Fragen nach den Ursachen und Konsequenzen der Krise sowie vor allem nach der konkreten Verantwortung für deren Folgen. Die christliche Soziallehre setzt einer sich formal als wertfrei gerierenden Ökonomie die durchaus provokante Forderung nach ethischen Fundamentalnormen entgegen, die als kritische Maxime künftigen wirtschaftlichen Handelns und politischer Orientierung gelten sollen. Dem zutiefst biblisch begründeten Ruf nach sozialer Gerechtigkeit ist auch in der Volks- und Betriebswirtschaft ebenso wie im globalen Marktsystem Rechnung zu tragen und er dient als notwendiges Korrektiv und bleibende Herausforderung für konkrete Schritte der Umsetzung. Der Tagungsband der 12. Ökumenischen Sommerakademie Kremsmünster 2010 dokumentiert die wissenschaftlichen Vorträge und Statements internationaler Referentinnen und Referenten mit unterschiedlichem konfessionellem und akademischem Hintergrund aus volks-, betriebs- und finanzwirtschaftlicher, sozialethischer, bibelwissenschaftlicher, systematischer und kirchlich-pastoraler Perspektive.

Inhalt

Inhalt: Severin J. Lederhilger: Vorwort des Herausgebers – Erich W. Streissler: Wirtschaftswissenschaft ohne Werte? Ökonomische Grundfragen am Beispiel von Umwelt- und Klimaproblemen – Herwig Büchele: Das liberalistisch-kapitalistische Wirtschaftssystem vor dem Anspruch Jesu – Wolfgang Huber: Soziale Gerechtigkeit als biblische Forderung – Teodoro D. Cocca: Vom Ground-Zero bis zum Griechenland-Desaster. Eine kritische Analyse der Gesetze der Finanzmärkte – Hans Diefenbacher: Perspektiven einer zukunftsfähigen Ordnung der globalen Finanzmärkte – Michaela Moser: Strukturelle Armut in Europa. Analyse und Bekämpfung – Dieter Heidtmann: Kirchliche Anliegen an ein soziales Europa – Josef Pühringer: Politische Handlungsfelder der Gerechtigkeitsdebatte. Statement aus der Perspektive praktischer Landespolitik – Ingeborg Gabriel: Der Beitrag der Kirchen. Eine Provokation für die Ökonomie? – Radu Preda: Zwischen Liturgie und Diakonie. Die soziale Stimme der orthodoxen Kirche – Richard Weberberger: Brasilien - Kirche für die Armen. Erfahrungen aus den Landkonflikten in Barreiras.

Autorenangaben

Severin J. Lederhilger ist Professor für Kirchenrecht an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz, Generalvikar der Diözese Linz sowie Mitglied im Redaktionskomitee der Ökumenischen Sommerakademie.

Reihe

Linzer Philosophisch-Theologische Beiträge. Bd. 23
Herausgegeben von der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz

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