Zukunftsweisender Dialog: 10 Jahre Förderverein "Freunde der KU Linz".

Seit zehn Jahren unterstützen die "Freunde der Katholischen Privat-Universität Linz" die KU Linz in ihren Vorhaben und bilden so gemeinsam mit der Universität ein Netzwerk, das sich für Diskurs, Reflexion und Wissenstransfer in Oberösterreich und darüber hinaus einsetzt. Mit einer Festveranstaltung im Stift St. Florian wurde am 12. Oktober 2021 das Jubiläum gefeiert. Das barocke Ambiente bildete den Rahmen für ein erlesenes Programm mit klassischer Musik und zeitgenössischer Kunst.

Nach einem einleitenden Musikstück an der Brucknerorgel von Stiftsorganist Klaus Sonnleitner hießen Obmann Generaldirektor Klaus Kumpfmüller und Obmann-Stellvertreter Rektor Christoph Niemand die Mitglieder des Vereins sowie weitere Gäste aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft in der Stiftsbasilika St. Florian herzlich willkommen. Im Blick zurück wurden die Geschichte und das Selbstverständnis des Vereins sichtbar. Nicht zuletzt aufgrund dessen materieller Förderung konnte sich die KU Linz in den letzten Jahren als lebendiges geisteswissenschaftliches Zentrum mit den Fachbereichen Theologie, Philosophie und Kunstwissenschaft mitten in Linz etablieren. Rektor Niemand hob hervor, dass die Unterstützung durch die "Freunde" der Universität ein rasches Reagieren und Agieren ermögliche – bei besonderen Herausforderungen wie Corona, aber auch bei aktuellen Themen und Anliegen. Jenseits der Zwänge langwieriger Antragsverfahren verfüge man so stets über ein freies Spielbein, gegenwärtig etwa für die Etablierung des Zertifikatslehrganges "Gesang und Musik im Gottesdienst der Kirche".

Stärkung des Universitätsstandortes

Landeshauptmann a.D. Josef Pühringer blickte auf die Gründung des Vereins und deren Motive zurück: Fußend auf der Idee des damaligen Rektors Prof. Ewald Volgger sei es einerseits um die Stärkung des Universitätsstandortes gegangen, etwas, an dem das Land Oberösterreich damals wie heute größtes Interesse habe. Zugrunde lag dem nicht zuletzt die Überzeugung, dass es für eine lebendige universitäre Bildungslandschaft auch und besonders eines tragfähigen geisteswissenschaftlichen "Unterbaus" bedürfe. Andererseits wollte man mit dem Verein "Freunde der KU Linz" auch deutlich machen, dass die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft, wie sie in den naturwissenschaftlichen und technischen Fächern an der Tagesordnung ist, auch bei Geisteswissenschaften wichtig – und auch durchaus noch ausbaufähig – sei. Das Modell "Freunde" funktioniere und werde angenommen, weil die KU Linz exzellente Arbeit leiste. Es sei die Qualität und die gesellschaftliche Relevanz der Privat-Universität und ihrer Leistungen, die das Engagement der "Freunde" seit nunmehr 10 Jahren befeuern.

Perspektivenreiche Angebote

Der zweite Teil der Festveranstaltung fand im Altomonte-Saal des Stiftes statt. Nach dem kammermusikalischen Einstieg, gestaltet von Ewald N. Donhoffer an der Chororgel, Elena Deinhammer am Cello und Sopranistin Johanna Falkinger, stellte Rektor Christoph Niemand einige konkrete Projekte und gesellschaftsrelevante Wirkungsbereiche der Universität vor: Bei der neuen Ethik-Lehrer*innen-Ausbildung etwa ist die Privat-Universität mit der namentlich am Institut für Praktische Philosophie / Ethik verorteten Expertise inhaltlich federführend. In einer Zeit wachsender sozialer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Herausforderungen bringt die KU Linz ihre wissenschaftliche Expertise in Bereichen wie der Wirtschafts-, Sozial-, Umwelt- und Medizinethik ein. Bei der wissenschaftlichen Bearbeitung mehrerer Kunstsammlungen setzen Lehrende, Studierende und Absolvent*innen der KU Linz gezielt ihre Erkenntnisse aus Forschung und Lehre um. Als Praxis-Baustein für die Arbeit als Kunstwissenschafter*in seien diese und ähnliche Projekte eine entscheidende Chancenverbesserung beim Berufseinstieg – und dementsprechend freue sich die KU Linz, dass Absolvent*innen in einschlägigen Feldern rasch eine berufliche Heimat finden. Eine dieser Absolvent*innen, Kunstwissenschaftlerin Bernadette Kerschbaummayr, betreut die Kunstsammlung des Stifts St. Florian, womit die Überleitung zum letzten Programmpunkt gegeben war:

Nach einer kurzen Einführung zu Genese und Hintergrund der gezeigten Arbeiten – u.a. von Hans Fronius, Alfred Hrdlicka, Maria Moser, Herwig Zens und Karl Mostböck – lud Ferdinand Reisinger CanReg, emeritierter Professor für Christliche Sozialwissenschaften an der KU Linz, gemeinsam mit Bernadette Kerschbaummayr zur Besichtigung der von ihm kuratierten Ausstellung "Auch Neues hat hier Heimat. Moderne Kunst im Stift St. Florian" ein. Diese gibt Einblick in Prof. Reisingers Sammlertätigkeit vor allem im Bereich der österreichischen Nachkriegsmoderne und stellt auch eigenen Werke vor.

Mit einem Empfang im Stiftskeller St. Florian fand der Abend seinen geselligen Ausklang. Wir danken unseren Freunden für ihre langjährige Verbundenheit und wertvolle Unterstützung, freuen uns auf neue Mitglieder im Verein "Freunde der KU Linz", auf weiterhin anregende Begegnungen und die Umsetzung künftiger gemeinsamer Projekte.

Fotos: fotokerschi.at

18.10.2021/rk/HE