Theologie studieren. Julian Kapeller und Brigitte Gruber-Aichberger im Interview.

Was ist der Reiz an einem Theologiestudium? Ist es noch zeitgemäß? Und: Was kann man damit überhaupt anfangen? In der aktuellen Ausgabe des MitarbeiterInnen-Magazins der Katholischen Kirche Oberösterreich "spirit" unterhielten sich Brigitte Gruber-Aichberger, Direktorin der Abteilung Pastorale Berufe der Diözese Linz, und Julian Kapeller, Student der Katholischen Privat-Universität Linz, über ein zeitgemäßes Theologiestudium und den damit verbundenen beruflichen Möglichkeiten.

Herr Kapeller, wie ist das Studium Religionspädagogik so? Erfüllt es Ihre Erwartungen?

Kapeller: Gerade weil es nicht meinen Erwartungen entspricht, ist es gut. Weil Theologie nicht gleichzusetzen ist mit Volksfrömmigkeit, sondern wirklich eine Wissenschaft ist. Meiner Meinung nach ist es eine der letzten Universalwissenschaften, die man heute noch studieren kann – weil man einen Einblick in Psychologie, Soziologie, Geschichte, alles Mögliche bekommt. Ich war ab der ersten Lehrveranstaltung begeistert, dass es nicht darum geht, Glaubensinhalte auswendig zu lernen, sondern darum, Glaubensinhalte zu reflektieren, selbst zu denken.

Frau Gruber-Aichberger, Sie haben Theologie studiert. Haben sich Ihre Erwartungen erfüllt? Würden Sie den Weg noch einmal einschlagen?

Gruber-Aichberger: Der Religionsprofessor hat mir zum Studium geraten. Ich bin ihm heute noch dankbar. Die Inhalte hatten zwar nichts zu tun mit dem, was ich ehrenamtlich in der Pfarre gemacht habe, aber ich schätze es unheimlich, dieses „Handwerkszeug“ Theologie mitbekommen zu haben. Positionen reflektieren, Texte erschließen und darin Lebensfragen von Menschen sowie die Botschaft des Glaubens zu entdecken, habe ich im Theologiestudium gelernt. Woran sich orientieren? Worauf bauen? In welcher Welt wollen wir leben? Solche Fragen haben sich Menschen schon vor 2.000 Jahren gestellt. Und ich glaube, dass die Leute auch heute nicht nur wissen wollen, wo es Sonderangebote gibt.

Das ganze Interview können Sie hier nachlesen.

22.3.2021/kd