Mögliche Diplom- und Doktorarbeitsthemen aus der Theologie der Spiritualität

Die andauernde und schwere emotionale, körperliche und geistige Erschöpfung wird seit den 1970er-Jahren als Burnout bezeichnet und erforscht. Mittlerweile gilt das Ausgebrannt-Sein als weit verbreitetes Problem: In Österreich sind laut Ärztekammer 500.000 Menschen von Burnout betroffen; 1,1 Millionen sind „gefährdet“. Die Ursache für Burnout liegt in der Regel in einer Überidentifizierung mit bestimmten Lebensbereichen und Aufgaben. Grenzen werden permanent überschritten: Betroffene oder…

Obwohl er uns entweder durch Erfahrungen aus dem persönlichen Umfeld oder durch die Berichterstattung der Medien beinahe täglich vor Augen steht, ist er dennoch alles andere als alltäglich geworden: der Tod. Nichts ist so unausweichlich und wird gleichzeitig immer noch so tabuisiert wie das eigene Sterben. Als punktuelles Ereignis, das dem Leben ein Ende setzt, soll der Tod – so scheint es – den momentanen Lebensvollzug möglichst wenig beeinträchtigen. Aber gerade das Gewahrwerden der…

Die klassische Weise der christlichen Kontemplation ist durch die Mönche Evagrius Ponticus und Johannes Cassian entwickelt worden. Bis heute wird sie von vielen LehrerInnen christlicher Spiritualität als die eine und einzige Weise echter Kontemplation verstanden. Dabei werden aber selten die stoischen und platonischen Hintergründe dieser Gebetspraxis hinterfragt, die das Loslassen aller irdischen Dinge fordern und die absolute Leidenschaftslosigkeit (Apatheia) als Ideal geistlichen Lebens…

Wallfahren erlebt einen Boom. Und doch gibt es bislang keine Theologie der Wallfahrt. Dieses Reflexionsdefizit steht im Kontrast zu dem Potenzial, das gerade die Wallfahrt für theo-logisches Nachdenken besäße. Denn von ihrer enormen existenziellen Dichte, Ganzheitlichkeit, Schöpfungsnähe und zeitlichen Erstreckung her betrachtet stellt sie einen herausragenden Ort liturgischen Feierns und damit einen vorzüglichen Ort theologischen Nachdenkens dar.

Ordensregeln stellen jahrtausende alte Verdichtungen christlicher Spiritualität dar. In ihnen wird Regeln zum gemeinsamen Essen und Trinken im Kloster oftmals viel Platz eingeräumt. Umso mehr verwundert es, dass das Thema Essen und Trinken in den Orden heutzutage nur sehr marginal reflektiert wird. Welche Impulse können die klösterlichen Regelungen zu Mahl- und Trinkgemeinschaft für eine christliche Spiritualität liefern?

Noch vor einem halben Jahrhundert hieß Gehorsam in der katholischen Kirche, aber insbesondere in den Orden: Den Oberen nicht widersprechen! Ordensleute gaben praktisch beim Eintritt ihre Mündigkeit ab. Doch traf diese Praxis tatsächlich die ursprünglichen Intentionen der GründerInnen? Hinzu kommt die Frage, inwieweit sich der Gehorsam z.B. einer apostolischen Gemeinschaft von dem einer monastischen oder streng kontemplativen abhebt. Muss die Konkretion des Gehorsamsversprechens nicht notwendig…