Im Vorbeigehen 18: Julie Monaco. cs_01/1, cs_02/4, sv_01/2, sv_01/6, o.t._#707.

Wolkenformationen, aufgepeitschtes Meer, dazwischen ein abstraktes Liniengefüge. Großformatige Schwarzweißbilder mit geheimnisvollen "Seestücken" begegneten Besucher/innen der KTU im Wintersemester 2009/10.

Es waren neuere Arbeiten der in Wien lebenden Künstlerin Julie Monaco, die unter dem kryptischen Titel cs_01/1, cs_02/4, sv_01/2, sv_01/6, o.t._#707 im Rahmen von "Im Vorbeigehen" zu sehen waren.

Die Bilder wecken auf den ersten Blick Interesse und nehmen gefangen, indem sie an klassische, atmosphärisch-stimmungsvolle Landschaftsdarstellungen erinnern, deren unmittelbarer Wirkung man sich nicht entziehen kann. Zugleich spürt der/die Betrachter/in bald, dass ein Störmoment diese Bilder kennzeichnet. Handelt es sich um Schwarzweißfotografien? Oder vielleicht doch um handgemalte, informelle Bilder?

Julie Monaco befasst sich seit Jahren mit der Relation zwischen Natur und Kunst – auch mit der Beziehung zwischen computergenerierten und gemalten Bildern. Denn ihre Landschaften sind, so real sie auch erscheinen, digital generiert. Es ist eine aus numerischen Codes konstruierte Natur. Zugleich gehen diese Naturbilder zweiter Ordnung mit analog erzeugten, gestischen Pinselstrichelementen und Schraffuren einen Dialog ein, der zur Diskussion darüber, was heute noch natürlich und was künstlich ist, genauso einlädt wie zur Auseinandersetzung mit den Produktionsprozessen von Kunst.

Folder Im Vorbeigehen 18