Maximilian Lehner in Ljubljana, Slowenien.

Im Mai 2021 beschäftigte sich Univ.-Ass. Maximilian Lehner MA (Institut für Kunst in gegenwärtigen Kontexten und Medien) in Ljubljana, Slowenien mit Möglichkeiten, kuratorische Praxis zu vermitteln.

Im Mai 2021 verbrachte ich zwölf Tage in Ljubljana, Slowenien, um gemeinsam mit der künstlerischen Leiterin der Galerija Skuc, Tia CiCek, über neue Möglichkeiten, kuratorische Praxis zu vermitteln, nachzudenken. Themen waren das Verhältnis von Arbeit und Freizeit im Kunstbetrieb sowie die gegenseitige Durchdringung beider Sphären, von hohen Ansprüchen kuratorischer Theorie und den eingeschränkten Möglichkeiten in kleineren Projekten. Gemeinsam konnten wir uns in den ersten Tagen mit Kurator*innen, Künstler*innen und Galerist*innen aus der lokalen Kunstszene austauschen. Für das Wochenende hatten wir einen Workshop mit Studierenden geplant, in dem wir ein Close Reading von Texten zu kuratorischer Praxis verknüpften mit individuellen Erfahrungen in der Arbeit für Ausstellungsprojekte sowie mit Fragen zu lokalen Kunstinstitutionen. Diese Verbindungen zwischen Theorie und Praxis herzustellen – und damit auch Möglichkeiten zu schaffen, die eigene bzw. auch die in der Stadt etablierte Ausstellungspraxis zu hinterfragen –, war ein großer Erfolg der gemeinsamen Arbeit in dem mehrtägigen Workshop. Für mich war es umgekehrt auch die Erfahrung, über fast zwei Wochen immer wieder mit den aktuellen Problemen der lokalen Kunstszene aus unterschiedlichen Perspektiven, von den Studierenden bis hin zu etablierten Akteur*innen, kennenzulernen und tiefer einzutauchen, als ich es etwa durch ein Ausstellungsprojekt im Vorjahr in Ljubljana tun konnte. Mit den Studierenden konnten Tia und ich auf diese Weise verstehen, was deren Fragen sind und diese mit den Themen, die uns beschäftigten verbinden. In einem am ersten Tag vereinbarten hierarchielosen Austausch schafften wir es, gegenseitig so viel wie möglich voneinander zu lernen. Durch diesen intensiven Austausch, der auch durch die Pandemie bedingt immer sehr kleine Gruppen und damit intensivere Gespräche ‚erzwang‘, sind bereits Folgeprojekte sowie die Fortsetzung dieses Workshops und ein Vortrag von Tia Cicek an der KU Linz geplant.