Heft 2/2015: Reliqte. Zum Erbe christlicher Bildwelten heute

Reliqte – ein Titel, der sich leicht verschlucken lässt. Fehlt dabei doch ein „U“. Relikte sind Reste. Überbleibsel eines Größeren. Das vereinsamte „Q“ ist seinem sakralisierten Vorgänger entlehnt: Reliquien sind Reste von Heiligen. Spuren, die die Anwesenheit des einmal körperlich Entschwundenen behaupten.

Dieses Themenheft von „kunst und kirche“ versammelt künstlerische Beiträge „zum Erbe christlicher Bildwelten heute“. Der Grund ist eine dem Hefttitel (fast) gleichnamige Ausstellung im Avantgardefestival „steirischer herbst“ in Graz, das sich mit vielerlei künstlerischen Zugängen mit „Relikten, Spuren, Hinterlassenschaften“ beschäftigt – um die Gegenwartskultur zu verstehen. Sie nimmt die Aufnahme und die Transformationen von christlich codierten Bildwelten in der Kunst des 21. Jahrhunderts in den Blick. Exakt zeitgleich findet eine, anlässlich der 50-jährigen Wiederkehr des Abschlusses des II. Vatikanischen Konzils von der Deutschen Bischofskonferenz initiierte Ausstellung im K 21 in Düsseldorf statt, die sich mit dem Titel „The problem of God“ einer ganz ähnlichen Frageperspektive widmet. Einleitungsbeiträge (Johannes Rauchenberger, Reinhard Hoeps) führen in die Fragestellung beider Ausstellungen ein.

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