Heft 2/2012: Gott ist (k)ein Museum

Eines, keines. Ein banales Spiel, eine Portion Verneinung, eine Portion Behauptung: Diese Ausgabe von „kunst und kirche“ hat dann ihren Sinn erfüllt, wenn die „Musealisierung der Religion“ aufgebrochen wird ins Heute. Wenn das, was wir gemeinhin „Museum“ nennen, nur insofern ein „Depot“ ist, als es unsere Gesellschaft, deren Teil zumindest in unseren Breiten immer noch die Kirchen sind, als einen Ort der ästhetischen Gegenwartserkundung und -bewältigung ansehen und anerkennen. Als einen Ort, an dem seismographisch Orientierung stattfinden kann – in Hinsicht auf Epochen-, Zeit- oder Existenzerkenntnis. Nun wissen wir alle, Museen sind Minderheitenprogramme, auch wenn sie mittlerweile immer mehr auf Quoten schielen. Aber qualifizierte Orte, das kennen wir besonders von den Rechtssystemen der katholischen Kirche, lassen sich eben nicht einfach demokratisch bemessen und beziffern. Also sind sie nicht zu unterschätzen. Joseph Beuys hat Museen einmal „Laboratorien“ genannt. Reagenzsituationen für neue Aggregatszustände schaffen, Destillationsorte für eine klare Scheidung der Geister zu ermöglichen – das könnten Kunstwerke anstellen, stellen wir uns das einmal bezogen auf unser Thema vor ...

Vorwort und Inhalt