Forschungsprojekte am Institut für Pastoraltheologie

Informieren Sie sich über aktuelle Forschungsschwerpunkte und die Themensetzung am Institut für Pastoraltheologie. 

In Bearbeitung

Das Forschungsprojekt „Entwicklung eines integralen Missionsbegriffs“ wurde am Institut für Weltkirche und Mission, an der PTH Sankt Georgen unter der Leitung von Klara A. Csiszar zwischen 2014 und 2019 durchgeführt. Die Ergebnisse des Projektes wurden an verschiedenen Universitäten, in verschiedenen Gemeinden und zu unterschiedlichen Angelegenheiten vorgestellt. Großes Interesse für die Ergebnisse des Projektes zeigte sich in Österreich, in der Diözese Linz und in Rumänien, dort anlässlich des Papstbesuches 2019.

Das entwickelte integrale Missionskonzept, namens Logopastoral, versteht sich als eine existenzanalytische Pastoraltheologie. Mission wird hier als existenzieller Daseinsgrund der Kirche begriffen, deren missionarisches Wesen sich im „Aus-sich-Herausgehen“ ereignet. Demfolgend wird Mission als die Selbsttranszendenz kirchlicher Existenz verstanden, in der sich die Kirche als weltoffener, sakramentaler Erfahrungsraum des Heils ereignet. Dabei geht es der Kirche nicht um ihr eigenes Befinden, ihren Zustand, also nicht um den Ausgleich von Spannungen und um inneres Gleichgewicht. Es geht ihr primär um die verwundete Welt, um die existenziellen Wunden des Menschen und der ganzen Menschheit. Mit anderen Worten, kirchliche Existenz ist gekennzeichnet durch Selbst-Transzendenz.

Maßgebend für die kirchliche Praxis angesichts eines integralen Missionskonzeptes ist (auch am Beispiel von Papst Franziskus) die Logik der Inkarnation; ihre Aufgabe ist es,

           ... den Logos in und durch die kirchliche Praxis zur Sprache zu bringen ...

Nur wenn die kirchliche Praxis einer solchen Logik der Inkarnation folgt, ist sie in der Lage, die Kirche gleichsam aus sich selbst herauszuführen.

Der Logik der Inkarnation folgend geht die Kirche also sozusagen auf Mission, d. h. heißt aus sich heraus und auf den Menschen zu, wobei „auf Mission gehen“ dann nicht mehr geografisch, sondern existenziell verstanden wird: hin zu den Armen, zu den Verwundeten, ganz dem Vorbild Christi folgend. Die missio ad gentes entwickelt sich zu einer missio ad vulnera, die zugleich eine missio in misericordia ist. Diese ist auf existenzielle Art und Weise konstitutiv für die Kirche und heilend für den Menschen.

Die Ergebnisse des Forschungsprojektes werden im nächsten Band der IWM-Buchreihe „Weltkirche und Mission“ gebündelt vorgestellt. Kooperationspartner ist dabei die Katholische Privat-Universität Linz. Weitere relevante aktuelle Veröffentlichungen zum Forschungsprojekt sind:

  • Kirche in Liebesdynamik – integrales Missionsverständnis mit praktischen Konsequenzen. Skizze einer existenzanalytischen Pastoraltheologie, in: Studia UBB: Theol. Cath. Lat. LXIII (2018) 1, S. 52-67.
  • Holistic mission concept. The mission today. In: Jean-Paul Niyigena (Hg.): Rwanda, la mission hier et aujourd'hui. Jalons pour une Église de notre temps, Namur/Paris 2018, S 23-33. Mission als Dauerzustand von Kirche-Sein und ihre praktisch-ekklesiologische Konsequenzen.