Institut für die Geschichte der Philosophie

Von außen betrachtet, im großen Konzert der universitären Wissenschaften, ist die Philosophie als ein akademisches Fach nur eine leicht überhörbare Stimme aus den hinteren Reihen. Aus einer Innenperspektive heraus bietet die Philosophie jedoch eine unglaublich vielfältige und reichhaltige – und deshalb manchmal verwirrende – Fülle an Fragestellungen und Problemlösungen. Dieses geballte Angebot an philosophischen Denkweisen liegt zwar nicht ausschließlich, aber doch auch daran, dass das abendländische Denken auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurückblicken kann: Wer lange genug Zeit zum Nachdenken hat, kommt eben auf die eine oder andere Theorie über Gott und die Welt.

An der KU Linz ist es vor allem das Institut für Geschichte der Philosophie, an dem wir uns mit diesen Denktraditionen, von ihren ersten antiken Anfängen in Griechenland bis hin in die Neuzeit und Gegenwart, beschäftigen. Gründliche Kenntnisse von philosophischen Konzepten aus der Vergangenheit haben den unschlagbaren Vorteil, dass sie vor so manchem argumentativen Kurzschluss in der Gegenwart bewahren. Da kann manches als brandneu verkaufte Argument schnell wie ein alter Hut aussehen und seinen Glanz verlieren.

Die Beschäftigung mit der Geschichte der Philosophie befähigt uns dazu, wirklich altes Gedankengut von wirklich neuen Gedanken zu scheiden – Unterscheidung ist ja der Sinn aller Kritik. Und zugleich befähigt sie dazu, unsere eigenen, endlichen Gedanken nicht zu verabsolutieren. Wie man es dreht und wendet: Eine historische Tiefenschärfe in der Philosophie kommt der Konturierung und Präzisierung unseres eigenen, gegenwärtigen Denkens zugute.